Zeitumstellung 2025 Wann die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden – und was das für die Gesundheit bedeutet
Jedes Jahr im Frühling werden in der EU die Uhren von Winter- auf Sommerzeit umgestellt. Wann es 2025 soweit ist, ob die Uhren eine Stunde vor- oder zurückgestellt werden und wie sich das Drehen an der Uhr auf unsere Gesundheit auswirkt.

Halle (Saale). - Es ist jedes Jahr dasselbe: Immer, wenn im März und im Oktober die Uhren umgestellt werden, wird über den Sinn von Winterzeit und Sommerzeit debattiert.
Im März äußern sich Schlafforscher zur "geklauten" Stunde, im Oktober wird vor Wildunfällen in der Dämmerung gewarnt. Obwohl die Abschaffung der Zeitumstellung nach einem Vorstoß der EU-Kommission nur noch eine Frage der Zeit schien, drehen wir fleißig weiter an der Uhr.
Wann werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt?
Überall in der Europäischen Union und weiteren europäischen Ländern werden die Uhren in der Nacht von Samstag (29. März 2025) auf Sonntag (30. März 2025) von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Abends bleibt es dann eine Stunde länger hell.
Wann werden die Uhren wieder auf Winterzeit zurückgestellt?
Am 26. Oktober 2025 werden die Uhren wieder auf Winterzeit gestellt, auch Normalzeit genannt. Das bedeutet, dass die Zeiger eine Stunde zurückgestellt werden, von 3 auf 2 Uhr. Die Nacht ist in diesem Fall eine Stunde länger, weshalb vielen Menschen die Umstellung auf Winterzeit leichter fällt.
Warum stellen wir die Uhren um?
Die Umstellung von der "normalen" Winterzeit auf Sommerzeit wurde in Deutschland erstmals während des Ersten Weltkrieges eingeführt – aus Energiespargründen. Nach Kriegsende wurde sie wieder abgeschafft, im Zweiten Weltkrieg erneut eingeführt und 1949 wieder abgeschafft.
Lesen Sie auch: Muss ich wegfallende Stunde bei Nachtschicht nacharbeiten?
1980 wurde die Zeitumstellung in der BRD und DDR dann ein letztes Mal eingeführt – ebenfalls aus Energiespargründen. Man wollte das Tageslicht besser nutzen.
Ob durch die Umstellung auf Sommerzeit tatsächlich Energie gespart wird, ist allerdings umstritten. Studien zeigen, dass wir im Sommer zwar weniger Strom für Licht verbrauchen, dafür aber im Frühjahr und Herbst morgens mehr heizen.
Drei Viertel der Deutschen halten die Zeitumstellung für überflüssig und möchten sie abschaffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK aus dem Jahr 2023 hervor.
Uhren vor- oder zurückstellen – wie merkt man sich das?
Es gibt eine Reihe von Eselsbrücken, um sich die Zeitumstellung merken zu können:
- Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vor die Tür, im Winter wieder zurück.
- Die Zeitumstellung ist wie die Temperatur: Plus im Sommer, Minus im Winter.
- 2-3-2 Regel: Sommerzeit von 2 auf 3 Uhr, Winterzeit von 3 auf 2 Uhr.
Welche Nachteile hat die Zeitumstellung?
Vielen Menschen macht die Zeitumstellung zu schaffen, insbesondere die auf die Sommerzeit. Studien zufolge erhöht die Umstellung auf Sommerzeit das Risiko für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht.
Grund dafür ist, dass die Sommerzeit nicht mit der inneren Uhr des Körpers übereinstimmt. Letztere lässt sich nicht nach vorne drehen. Forscher sprechen daher von einem sieben Monate anhaltenden "Mini-Jetlag".
Lesen Sie auch: Angst vor Müdigkeit? So meistern Sie die Zeitumstellung
Wie aus der Umfrage im Auftrag DAK hervorgeht, hatte ein Viertel der knapp 1.000 Befragten schon einmal gesundheitliche Probleme nach der Zeitumstellung. Vor allem Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Gereiztheit wurden genannt.
Bei knapp 50 Prozent der Befragten hielten die Probleme bis zu einer ganzen Woche an. Der Umfrage zufolge leiden Frauen deutlich häufiger unter gesundheitlichen Problemen nach der Zeitumstellung (32 Prozent) als Männer (19 Prozent).
Manche Studien stellen sogar einen Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung auf Sommerzeit und der Zahl der Herzinfarkte her. Ob das Drehen an der Uhr tatsächlich zu mehr Herzinfarkten führt, ist allerdings nicht eindeutig belegt.
Wann wird die Zeitumstellung in der EU abgeschafft?
Eigentlich sollte mit der Zeitumstellung längst Schluss sein. Im Jahr 2019 stimmte das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zu, die saisonale Umstellung bis 2021 abzuschaffen.
Seither liegt der Ball bei den EU-Mitgliedstaaten. Sie müssen entscheiden, ob sie die saisonale Zeitumstellung abschaffen wollen – und ob sie eine dauerhafte Sommerzeit oder dauerhafte Winterzeit wollen. Eine Einigung gibt es bisher nicht.
Hintergrund: 2018 hatte die EU-Kommission eine Umfrage zur Zeitumstellung in der EU gestartet. Das Ergebnis: Ein Großteil der Europäerinnen und Europäer sprach sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Allerdings kam der Großteil der Abstimmenden aus Deutschland, den Rest Europas ließ die Frage weitgehend kalt.
Können die EU-Länder unterschiedliche Standardzeiten einführen, sobald die Zeitumstellung abgeschafft ist?
Dauerhafte Sommerzeit in Deutschland, dauerhafte Winterzeit in Frankreich? Dazu kommt es höchstwahrscheinlich nicht. Ziel der EU-Kommission ist eine einheitliche Standardzeit in allen EU-Ländern. Unterschiedliche Zeiten von Land zu Land würden viele Probleme mit sich bringen, vor allem für die Bahn oder Fluggesellschaften.
Was ist besser: Eine ständige Sommerzeit oder eine ständige Winterzeit?
Eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) ist laut der DAK-Umfrage für eine ständige Sommerzeit. Nur 37 Prozent würden die Winterzeit – eigentlich die Normalzeit – behalten wollen.
Eine ständige Sommerzeit würde zwar im Winter dafür sorgen, dass es abends länger hell bleibt. Allerdings würde es an manchen Tagen teilweise erst um 9 Uhr hell werden – was vor allem für all jene Menschen ein Problem wäre, die um 8 Uhr in der Schule oder im Büro sitzen müssen.
Denn solange es draußen dunkel ist, produziert der Körper das Schlafhormon Melatonin, das uns müde macht. Erst bei ausreichendem Sonnenlicht geht die Melatoninproduktion zurück. Das bedeutet: Bei dauerhafter Sommerzeit müssten wir ins Bett gehen, obwohl wir noch nicht müde sind, und aufstehen, obwohl wir müde sind.
Die Sommerzeit stimmt also nicht mit dem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers überein. Dieser richtet sich nach der Sonne und nicht nach der Uhrzeit. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin spricht sich daher für eine dauerhafte Winterzeit aus.
Zeitumstellung: In welchen Ländern werden die Uhren nicht umgestellt?
In vielen afrikanischen und südostasiatischen Staaten wurde die Zeitumstellung nie eingeführt. Das zeigt eine Auswertung des Statistikportals Statista von 2023.
Länder in der Nähe des Äquators stellen in der Regel nie die Uhren um, weil die Sonne dort das ganze Jahr über zu ähnlichen Zeiten auf- und untergeht.
Die Zeitumstellung abgeschafft haben zum Beispiel folgende Länder: Russland, China, Japan, Mongolei, Indien, Iran, Syrien, Türkei, Brasilien, Argentinien, Mexiko, Island, Belarus, Südafrika, Grönland und zuletzt die Ukraine.
In der Ukraine wurde die Uhr zum letzten Mal im Herbst 2024 umgestellt. Im März 2025 wird das Land die Uhr nicht auf Sommerzeit vorstellen, es behält die Winterzeit bei.
Warum hat die Ukraine die Sommerzeit abgeschafft?
Begründet wurde die Entscheidung unter anderem mit gesundheitlichen Argumenten. Die Zeitumstellung habe Einfluss auf den Biorhythmus der Menschen, was sich wiederum negativ auf ihren physischen und psychischen Zustand auswirke.
Zudem wurde die Abgrenzung zum russischen Kriegsgegner per Gesetz betont. „Daher wird die Einführung und Festsetzung einer ausnahmslos einheitlichen Kiewer Zeit in der gesamten Ukraine wiederum die Sicherheitsposition der Ukraine stärken und zur Räumung und Wiedereingliederung der vorübergehend besetzten Gebiete beitragen“, betonten die Autorinnen und Autoren des Gesetzes.