Mögliche Verdreifachung der Fälle bis 2050 Demenz: Anzeichen, Verlauf, Behandlung
Eine neue Studie besagt, dass sich die weltweiten Demenzfälle in den nächsten Jahren vervielfältigen könnten. Wie Demenz erkannt wird, wie die Krankheit verläuft und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Halle (Saale)/DUR - Eine neue Studie sagt voraus, dass sich die Zahl der weltweiten Demenzfälle bis zum Jahr 2050 verdreifachen könnte. Die Studie wurde in der in der Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ veröffentlicht. Zurückzuführen wäre der Anstieg der Fälle auf die fortschreitende Alterung und das Wachstum der Bevölkerung. Hier gibt es die wichtigsten Informationen rund um die Erkrankung:
Demenz - Was ist das?
Demenz-Risikofaktoren seien laut der Studie Rauchen, Fettleibigkeit, hoher Blutzucker und niedrige Bildung. Präventionsmaßnahmen, die diese Risikofaktoren minimieren würden, seien deshalb sehr wichtig.
Doch woran ist Demenz zu erkennen? Wie verläuft die Krankheit? Und kann man Demenz behandeln?
Die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Demenz“ aus dem Lateinischen lautet „Weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Die Übersetzung trifft das wesentliche Merkmal der Erkrankung gut. Denn die Krankheit geht mit einer Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten bis zum völligen Verlust dieser einher.
Anzeichen für Demenz
Am Anfang der Krankheit sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, informiert das Bundesgesundheitsministerium.
Das kann sich beispielsweise darin zeigen, dass sich an Verabredungen oder Termine, die kurz zuvor vereinbart wurden, nicht mehr erinnert werden kann. Aber auch das häufige Verlegen von Dingen kann auf eine anfängliche Demenz hindeuten.
Es kann vorkommen, dass die Betroffenen ihre Vergesslichkeit überspielen oder falsche Anschuldigungen machen. Denn die Veränderungen bringen Unsicherheiten mit sich. Betroffene finden keine Erklärung und schämen sich teilweise für ihre Vergesslichkeit.
Persönlichkeitsveränderungen wie übertriebenes Misstrauen und wahnhafte Vorstellungen sind daher ebenfalls mögliche Anzeichen für eine beginnende Demenzerkrankung.
Im weiteren Verlauf verschwinden auch Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Fähigkeiten und Fertigkeiten, die während des Lebens erworben werden, gehen mehr und mehr verloren. Auch die Aufmerksamkeit, die Sprache, das Auffassungs- und Denkvermögen, sowie die Orientierung des Betroffenen werden im Lauf der Krankheit zunehmend beeinträchtigt.
Ursachen und Ausprägungen von Demenz
Laut Bundesgesundheitsministerium ist die Alzheimer-Krankheit mit einem Anteil von circa 60 bis 65 Prozent die häufigste irreversible Demenzform. Mit etwa 20 bis 30 Prozent folgen die gefäßbedingten, sogenannten „vaskulären“ Demenzen.
Da Demenzerkrankungen häufig schleichend beginnen, werden Einschränkungen und auffällige Verhaltensweisen der Betroffenen oft erst im Rückblick als erste Symptome einer Demenz erkannt. Das ist problematisch, denn es ist sinnvoll, Demenzerkrankungen möglichst früh zu diagnostizieren.
Das schafft zumindest die Chance für die Betroffenen, sich mit der Krankheit und ihren Folgen auseinanderzusetzen, bevor sie dazu die Fähigkeit verlieren. Daher ist es wichtig, dass Betroffene und Angehörige vermeintliche Symptome nicht verdrängen, sondern sich bewusst und rechtzeitig mit ihnen befassen.
Behandlung von Demenz
Für die meisten Demenzerkrankungen gibt es noch keine Therapie, die eine Heilung verspricht. Meistens verlaufen Demenzen irreversibel, das heißt eine Rückbildung der Symptome ist nicht möglich. Das Hauptziel der Behandlung liegt deshalb darin, die Lebensqualität der Kranken und ihrer Angehörigen zu verbessern.
In der medizinischen Behandlung von Alzheimer-Patienten wird darüber hinaus mit Medikamenten gearbeitet, die zu einer Verbesserung des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit führen können.
Außerdem gibt es eine Reihe von Medikamenten, welche die Begleitsymptome einer Demenzerkrankung wie Unruhe, Sinnestäuschungen, Angst oder Schlafstörungen lindern können. Verschiedene Therapien, Reha-Maßnahmen und Bewegungs-, Sinnes, oder Wahrnehmungsübungen können ebenfalls helfen, Alltagsfunktionen von Erkrankten zu erhalten.
Zwar kann das Fortschreiten der Symptome verzögert werden, der eigentliche Krankheitsprozess kann jedoch weder verlangsamt noch gestoppt werden. Um die Diagnose bewältigen zu können, kann deshalb im Anfangsstadium der Demenz auch eine Psychotherapie sinnvoll sein.