Alltagsmythen Wird man von zu engen Hosen impotent?

Tragen Männer sehr enge Hosen, bekommen sie oft zu hören: „Davon wird man impotent.“ Aber stimmt das eigentlich? Nein, sagt Götz Christian Melloh von der Klinik für Urologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Und das unabhängig davon, was mit „impotent“ gemeint ist: „Der Begriff ist nicht mehr gebräuchlich“, betont Melloh. Bei Erektionsproblemen spricht man von erektiler Dysfunktion, bei Unfruchtbarkeit von Infertilität. „Die Erektionsfähigkeit wird von engen Hosen definitiv nicht beeinträchtigt“, sagt Melloh.
Auch die Fruchtbarkeit leidet nicht unter engen Hosen. Zwar gibt es Hinweise aus Studien, dass durch eine erhöhte Temperatur der Hoden die Qualität der Spermien schlechter wird. „Das betrifft dann aber eher Berufsgruppen, die eine lange sitzende Tätigkeit ausüben“, erklärt Melloh. Außerdem wurden in derartigen Studien keine weiteren Einflussfaktoren erhoben. Entscheidender für die Spermienqualität sei unter anderem, ob jemand raucht, viel Stress hat oder wie er sich ernährt.
Welche Auswirkungen zu enge Hose auf die Gesundheit haben können, erfuhr eine junge Australierin an eigenen Leibe: Die Frau hatte bei einem Umzug geholfen, Schränke ausgeräumt und dabei über längere Zeit auf dem Boden gehockt. Nach einer Weile begannen ihre Beine zu schmerzen. Auf dem Heimweg brach sie auf dem Gehweg zusammen, spürte ihre Beine nicht mehr. Sie lag über mehrere Stunden bewegungsunfähig auf der Straße. Schuld war ihre viel zu enge Röhrenjeans, aus der sie im Krankhenhaus herausgeschnitten werden musste. (dpa/tmn)