Vorbeugung Vorbeugung: Beim Sonnenbad auf genügend Schutz achten

Buxtehude/Bonn/dpa. - Sonne macht wach und fröhlich, fördert den Stoffwechselprozess, stärkt das Immunsystem und kurbelt den Hormonhaushalt an. Doch Sonnenschutz muss sein, denn sonst drohen nicht nur vorzeitige Hautalterung, sondern im schlimmsten Fall Hautkrebs.
Die Haut hat ein gutes Gedächtnis und kann sich noch Jahre später für jede Misshandlung rächen. «Sonnenschutzmittel schützen zwar vor Sonnenbrand, nicht aber vor Hautkrebs», sagt Prof. Eckard Breitbart aus Buxtehude, Zweiter Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention. Falten, Pigmentflecke und bösartige Veränderungen treten auch ohne sichtbare Vorwarnung auf.
Längere Aktivitäten in der Sonne sollte man laut Eva Kalbheim von der Deutschen Krebshilfe in Bonn nur in T-Shirt und mit Hut absolvieren. «Alle anderen Partien, die man nicht durch Textilien schützen kann, brauchen Sonnenschutzcreme.» Besonders gefährdet sind die «Sonnenterrassen» - Nasenrücken, Schultern und Fußrücken.
Zarte Kinderhaut, die zehn Mal dünner ist als die von Erwachsenen, braucht besonderen Schutz. «Grundsätzlich sollten Kinder unter einem Jahr nicht in die Sonne gehen», rät Prof. Breitbart. Später bieten ein T-Shirt, ein Kopfschutz mit Schatten für Gesicht und Nacken sowie eine Sonnenbrille mit hoher UV-Absorption guten Schutz. Hinzu kommen eine weite Hose und Schuhe, die den Fußrücken bedecken.
Auch moderne High-Tech-Cremes schützen nicht grundsätzlich vor Hautschäden, sondern nur vor den mittelwelligen UV-B-Strahlen, so die Stiftung Warentest in Berlin. Die längerwelligen UV-A-Strahlen bergen jedoch ebenfalls Risiken und lassen die Haut altern. Zudem wurden von 16 untersuchten Lotionen und Sprays fünf mit «mangelhaft» bewertet, heißt es in der Zeitschrift «test» (Ausgabe 6/2004): Selbst die aufgedruckten Lichtschutzfaktoren wurden um mehr als 20 Prozent unterschritten. Die Experten raten, lieber einen höheren Faktor zu wählen und sich reichlich einzucremen.
Wichtig ist auch der Zeitpunkt: «Wer sich rechtzeitig, also mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad, mit einem Lichtschutzfaktor ab 20 eincremt, kann unbeschadet zwei bis drei Stunden Sonne vertragen», meint Cornelia Mauch, Oberärztin der Abteilung Dermatologie und Venerologie am Klinikum der Universität Köln.
Bei sehr hoher UV-Intensität am Äquator oder in der Karibik empfiehlt Mauch Sonnenschutzmittel mit physikalischen Filtern, die das UV-Licht stark reflektieren. Bei der Auswahl des Mittels sei auch die jeweilige Hautbeschaffenheit zu berücksichtigen. «Allzu fettige Cremes lassen die Haut nicht mehr atmen», warnt Mauch.
Was für Erwachsenen gut ist, ist für Kinderhaut jedoch meist ungeeignet. Cremes und Lotionen trocknen sie weniger aus als Gele oder Produkte auf Alkoholbasis. Gleichermaßen für Große wie für Kleine wichtig: Nachcremen nützt nichts. «Die auf dem Mittel angegebene Schutzzeit gilt für eine 24-Stunden-Periode und kann nicht verlängert werden», so Prof. Breitbart. Nachcremen nach dem Baden allerdings ist sinnvoll, um den abgespülten Sonnenschutz zu erneuern.
Kommt es dennoch zum Sonnenbrand, helfen feuchte Umschläge mit kaltem Wasser oder feuchtigkeitshaltige Cremes. Stark gerötete und schmerzende Haut gehört jedoch laut Kalbheim in ärztliche Behandlung.
Informationen: Deutsche Krebshilfe, Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn (Tel.: 0228/72 99 00, Fax: 0228/729 90 11).