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Ursachen uns Auswirkungen Ursachen uns Auswirkungen: Was ist Demenz?

22.01.2013, 12:14
Besonders ein abnehmendes Kurzzeitgedächtnis gehört zu den häufigsten Symptomen von Alzheimer-Demenz. Betroffene vergessen Dinge und können sich auch später nicht mehr erinnern.
Besonders ein abnehmendes Kurzzeitgedächtnis gehört zu den häufigsten Symptomen von Alzheimer-Demenz. Betroffene vergessen Dinge und können sich auch später nicht mehr erinnern. dpa Lizenz

Man unterscheidet primäre und sekundäre Demenzen. Primäre Demenzen haben ihre Erkrankungsursache im Gehirn selbst. Bei sekundären Demenzen liegt eine Grunderkrankung in einem anderen Bereich vor, die demenzielle Symptome zur Folge hat.

Im Falle von sekundären Demenzformen können die Auswirkungen reversibel sein. So ist es zum Beispiel bei manchen Erkrankungen des Stoffwechsels möglich, durch Therapie der Grunderkrankung die Gehirnleistungseinbußen rückgängig zu machen. Eine Demenz vom Alzheimer-Typ als Beispiel einer primären Demenz hat dazu im Gegensatz bislang keine Heilungschancen.

Ursachen von Demenz

Rund zwei Drittel aller Demenzkranken leiden an der Alzheimer-Krankheit. Hierbei gehen Nervenzellen zugrunde und es bilden sich Ablagerungen im Gehirn, sog. Plaques.

Die zweithäufigste Demenz-Form ist die gefäßbedingte (vaskuläre) Demenz. Ihr Anteil beträgt etwa 10 bis 20 Prozent. Sie geht auf Durchblutungsstörungen im Gehirn zurück.

Der Rest entfällt auf Mischformen und andere seltene Demenzerkrankungen.

Weitere Infos finden Sie auf der AOK-Internetseite.

Was sich 2013 in der Pflege für Demenzkranke ändert

Mit dem Gesetz zur Neuausrichtung der Pflegeversicherung (PNG) verbessert sich ab 1. Januar 2013 insbesondere die Versorgung von Demenzkranken, die zu Hause gepflegt werden.

Vom neuen Gesetz profitieren vor allem Menschen mit Demenz, die noch keiner Pflegestufe zugeordnet sind, aber dennoch betreut werden müssen. Ab 1. Januar 2013 erhalten Menschen mit Demenz erstmals Pflegegeld in Höhe von monatlich 120 Euro oder können Sachleistungen bis zur Höhe von 225 Euro pro Monat in Anspruch nehmen. Dies steht ihnen künftig zusätzlich zum Betreuungsgeld von 100 Euro (Grundbedarf) beziehungsweise 200 Euro monatlich bei erhöhtem Bedarf zu. Menschen mit Demenz in den Pflegestufen I und II bekommen ab 2013 ebenfalls höhere Leistungen. In Pflegestufe I erhöht sich das Pflegegeld um 70 Euro auf monatlich 305 Euro, in Pflegestufe II um 85 Euro auf 525 Euro im Monat. Die monatlichen Sachleistungen für ambulante Pflege betragen für Demenzkranke in der Pflegestufe I ab nächstem Jahr 665 Euro statt bisher 450 Euro, in der Pflegestufe II sind es 1.250 Euro statt 1.100 Euro. Für pflegebedürftige Menschen mit Demenz in der Pflegestufe III ändert sich hingegen nichts. Zudem haben Demenzkranke Anspruch auf Leistungen in Form von Verhinderungspflege, Pflegehilfsmittel und Zuschüsse zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen.

Eine gute Nachricht für AOK-Versicherte: Die Pflegekasse bei der AOK Sachsen-Anhalt stellt die Leistungen automatisch um. Es muss kein neuer Antrag gestellt werden.

Umfassender Service der AOK Sachsen-Anhalt

Die 100 PflegeberaterInnen der Gesundheitskasse bieten den Pflegebedürftigen der AOK Sachsen-Anhalt und ihren Angehörigen eine qualifizierte Beratung an, entweder telefonisch unter der kostenfreien AOK-Pflegehotline 0800 226 5725 (erreichbar in der Zeit von montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr) oder persönlich in einem der 44 AOK-Kundencenter. Weitere Informationen zum Thema Pflege finden sich unter www.aok.de/sachsen-anhalt in der Rubrik Gesundheit.

Alzheimer Frühsymptome

Wortfindungsprobleme und Depression können frühe Warnzeichen für das spätere Auftreten einer fortschreitenden Gehirnstörung sein.

Die vor drei Jahren gestartete TREND-Studie (Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von Neurodegeneration) mit 1.100 Teilnehmern im Alter von 50 bis 80 Jahren legt erste Ergebnisse zu den frühesten Symptomen der Alzheimer-Erkrankung vor.

Erkenntnis Nummer 1: Eine Depression erhöht das Risiko an der Alzheimer-Demenz zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache. Bei Alzheimer-Patienten ist das Autoimmunsystem beeinträchtigt, die Mengen von spezifischen Autoantikörpern erniedrigt. Das kann zumindest zum Teil erklären, warum sich vermehrt "Plaques" im Gehirn ablagern und nicht entfernt werden können. Auch bei depressiven Menschen kommt es zu einer Veränderung des Autoimmunsystems.

Erkenntnis Nummer 2: Eine Einschränkung der Wortfindung gehört zu den frühesten Symptomen der Alzheimer-Demenz. Mit optischer Messung der Hirnaktivität, konnte eine Veränderung unterschiedlicher Hirnprozesse mit steigendem Alter belegt werden. Bei der Suche nach Wörtern senkte sich mit dem Alter der Versuchsteilnehmer die Aktivität in Bereichen der Sprachzentren, wohingegen die Aktivität in Bereichen der Aufmerksamkeits- und Handlungssteuerung zunahm. Das Gehirn scheint Kompensationsstrategien zu nutzen, um geistige Fähigkeiten auf hohem Niveau zu erhalten. Die frühzeitige Erkennung von derartigen Effekten könnte eine Möglichkeit zur Früherkennung der Alzheimer-Demenz darstellen und sollte weiter erforscht werden.

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen