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studie gibt antworten Trotz engem Kontakt mit coronainfizierter Person: Warum stecken sich manche Menschen nicht an?

Zwei Jahre Corona-Pandemie: In dieser Zeit erkrankten laut RKI fast 15 Millionen Menschen in Deutschland an Covid-19. Dabei kommt es auch vor, dass Infizierte das Virus selbst bei engstem Körperkontakt an andere Personen nicht weiter geben. Woran liegt das?

Aktualisiert: 27.04.2022, 13:41
Trotz des Zusammenlebens mit coronainfizierten Personen, bleiben manche Menschen von einer Ansteckung verschont.
Trotz des Zusammenlebens mit coronainfizierten Personen, bleiben manche Menschen von einer Ansteckung verschont. Foto: dpa/picture alliance/Symbol/Angelika Warmuth

Magdeburg/DUR/awe - Seit Beginn der Corona-Pandemie, Anfang des Jahres 2020, gab laut Robert-Koch-Institut fast 15 Millionen Corona-Infektionen in Deutschland. In Sachsen-Anhalt sind es knapp über 400.000 bestätigte Infektionen. Gerade bei engem Körperkontakt ist das Risiko relativ hoch, dass sich Personen bei Infizierten anstecken. Doch kommt es auch vor, dass sich Menschen, die im selben Haushalt und auf engerem Raum mit Infizierten Personen leben, dennoch nicht anstecken.

Wissenschaftler haben nun mögliche Antworten darauf gefunden, warum einige Haushaltsmitglieder gegen Corona resistenter sind als andere. Gründe dafür sind unter anderem die Symptome, die Personen vorweisen und die Viruslast des Körpers.

Kontakt auf Minimum reduzieren nicht alleinige Ursache

Professor Paul Griffin, einem Experten für Infektionskrankheiten, der vom Sydney Morning Herald zitiert wird, sind weitere Faktoren:

  • Die infizierte Person niest und hustet nicht viel
  • Regelmäßiges durchlüften des Wohnraums sorgt für guten Luftaustausch
  • Die übrigen Haushaltsmitglieder erhielten eine Corona-Schutzimpfung und sind optimaler Weise geboostert
  • Die infizierte Person schränkt den Kontakt zu den anderen Haushaltsmitgliedern auf ein Minimum ein

Doch auch wenn infizierte Personen diese Kriterien nicht erfüllen, kann es dennoch dazu kommen, dass nicht Infizierte von Corona veschont bleiben. Eine Studie des Imperial College London, die jüngst vom Online-Portal Fitbook aufgegriffen wurde, gibt weitere Antworten.

T-Helferzellen reagierten bereits auf Corona-Erkältungsviren

So fanden Wissenschaftler heraus, dass ein hoher Anteil spezialisierter T-Helferzellen im Immunsystem, die sich durch eine bereits erfolgte Infektion mit Corona-Erkältungsviren bildeten, zum Schutz vor Covid-19 beitragen können.

Für die Studie wurden bereits Anfang 2020 52 Personen aquiriert. die ungeimpft waren. Sie alle lebten mit jemandem zusammen, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Dabei fanden die Forscher heraus, dass jene 26 Personen, die sich nicht infizierten, höhere Werte der entsprechenden T-Helferzellen hatten. Die Erklärung dafür könnten die bereits existierenden Corona-Erkältungsviren sein, die schon für weltweite Infektionen noch vor der Pandemie verantwortlich waren. Diese hatten Ähnlichkeiten mit dem Erreger SARS-CoV-2, der Covid-19 verursacht.

Personen, die also schon früher mit einem der Corona-Erkältungsviren infiziert waren, bildeten jene T-Helferzellen im Immunsystem, die womöglich auch SARS-CoV-2 erkennen und davor schützen.

Auch genetische Unterschiede könnten Einfluss auf die Infektion haben

Wissenschaftler forschen weltweit an genetischen Besonderheiten, die dafür verantwortlich sein könnten, ob sich jemand leicht infiziert oder nicht. Bislang wurden 15 Genabschnitte gefunden, die dabei eine Rolle zu spielen scheinen. Meist produzieren diese Gene auch Enzyme, die für das Immunsystem wichtig sind.