Stiftung Warentest Stiftung Warentest: Sexspielzeuge im Test - viele stecken voller Schadstoffe

Berlin - In Sexspielzeug finden sich oft Stoffe, die darin nichts verloren haben. Das hat eine Untersuchung der Stiftung Warentest ergeben. Vier der zwölf geprüften Vibratoren und eine von drei getesteten Liebeskugeln haben demnach eine „mangelhafte“ Schadstoff-Bilanz.
Grenzwerte für Sexspielzeuge existieren nicht
Spezielle Schadstoff-Grenzwerte für Sexspielzeug gibt es nicht und das, obwohl die Produkte meist reichlich Kontakt mit dem Körper und vor allem mit Schleimhäuten haben. Für ihre Untersuchung haben sich die Warentester nach eigenen Angaben an allgemeingültigen Grenzwerten oder Vorgaben für andere Produktgruppen orientiert, für Kinderspielzeug etwa. Das Ergebnis: Oft wurden diese deutlich überschritten, bei manchen Produkten sogar um das Hundertfache.
Teure und günstige Sextoys gleichermaßen mit Schadstoffen belastet
Die Schadstoffbelastung ist dabei keine Frage des Preises: Giftige Substanzen fanden die Tester sowohl in teuren Vibratoren für knapp 90 Euro als auch in Billigprodukten. Gleichzeitig kostet einer der drei in Sachen Schadstoff „sehr guten“ Vibratoren nur 15 Euro („Space Rider 3000“ von DV-Großhandel U2Toys), ein anderer knapp 100 („Siime Camera Vibrator“ von Svakom).
Auch ein unangenehmer Kunststoffgeruch beim ersten Auspacken ist laut der Tester kein zuverlässiger Indikator für die Schadstoff-Belastung: Der kam im Test zwar bei mehreren Produkten vor – einige davon erwiesen sich aber ansonsten als völlig unbedenklich.
Diese fünf Sexspielzeuge bewerten die Tester mit der Note „mangelhaft”:
Insgesamt hatten die Tester 18 Produkte im Labor unter die Lupe genommen.
Warentester warnen vor smartem Sexspielzeug
Grundsätzlich raten die Warentester, Vibratoren und andere Sexspielzeuge vor und nach jedem Gebrauch gründlich zu reinigen. So können sich darauf keine Keime verbreiten.
Aufpassen sollten Nutzer außerdem mit digitalisierten Sexspielzeugen: Manche Vibratoren lassen sich per App fernsteuern, andere haben eine Kamera eingebaut. Sicherheitslücken bei der Datenübertragung und -speicherung fanden sich in den konkreten Fällen zwar nicht - ausgeschlossen sind sie aber auch nicht. Die Warentester raten deshalb grundsätzlich davon ab, derart intime Daten und Bilder von sich zu produzieren. (sar / mit dpa)