Statistik Statistik: Plötzlicher Herzschlag zählt zu den häufigsten Todesursachen
Halle/MZ. - Der Patient fällt plötzlich zur Seite, ist bewusstlos und im Schnitt nach acht bis zehn Minuten tot. Am plötzlichen Herztod, auch Sekundenherztod oder Herzschlag genannt, sterben in Deutschland jedes Jahr mehr als 100 000 Menschen. "Die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher. Der plötzliche Herztod zählt damit vor Krebs und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen", sagt Prof. Hans-Joachim Trappe vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt. Nur drei bis acht Prozent der Betroffenen überleben die zu dem jähen Herz-Kreislauf-Stillstand führenden Symptome.
Ursache des plötzlichen Herztods ist eine Herzrhythmusstörung. Das Herz erhält keine regelmäßigen elektrischen Impulse mehr, die zur Kontraktion des Herzmuskels führen. Es gerät aus dem gewohnten Rhythmus, die Zahl der Herzschläge steigt meist drastisch an: von normalerweise 60 bis 80 Schlägen auf teilweise mehr als 300 Schläge pro Minute. Bei dem daraus resultierenden Kammerflimmern ziehen sich die einzelnen Herzmuskelfasern unkoordiniert zusammen, so dass das Herz kein Blut mehr pumpt. Dem Herzversagen liegt meist eine Herzkrankheit zu Grunde. Etwa 70 Prozent plötzlicher Herztode träten nach einem Infarkt auf, so Prof. Helmut Gohlke, Chefarzt am Herzzentrum Bad Krotzingen. "Die Prävention eines plötzlichen Herztods kann nur die Prävention von koronaren Herzerkrankungen sein. Also: Nicht rauchen, schlank sein, sich bewegen." Begünstigt wird ein Kammerflimmern laut Trappe auch durch eine Erkrankung des Herzmuskels oder durch Herzklappenfehler.