Schweinefleisch ist für Rheumatiker tabu
Jena/dpa. - Rheuma-Patienten verzichten besser auf Bratwurst, Schweinebraten und Schmalz. «Schweinefleisch ist für Rheumatiker tabu, denn es fördert die Entzündung in den Gelenken».
Das sagte der Ernährungswissenschaftler Gerhard Jahreis aus Jena anlässlich einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Sie sollten häufiger zu Fisch oder Rindfleisch greifen. Die Wissenschaftler beschäftigen sich auf der Tagung mit dem Einfluss der Nahrung auf Entstehung und Verlauf von im Alter auftretenden Krankheiten.
Der entzündungsfördernde Effekt von Schweinefleisch werde durch die darin enthaltene Arachidonsäure - eine Fettsäure - hervorgerufen, erläuterte Jahreis, der Professor an der Universität Jena ist. «Tierische Omega-3-Fettsäuren - wie in Fisch oder Rindfleisch - regeln die Entzündung bei Rheuma dagegen nachweislich herunter.» Belegen lasse sich das im Blutbild. Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren wiederum hätten keinen solchen Effekt.
Omega-3-Fettsäuren gehören zur Gruppe der ungesättigten Fettsäuren. Sie sind für eine gesunde Ernährung lebensnotwendig, können vom Körper aber nicht selbst hergestellt werden. Sie sind vor allem in Meerwasserfisch wie Hering und Wildlachs, aber auch in Rindfleisch enthalten. «Auf Fleisch komplett verzichten muss man als Rheuma-Patient also nicht», sagte Jahreis. Bei Fleisch oder Fisch aus Massentierhaltung sei allerdings Misstrauen geboten: «Wegen der Kraftfuttermast sind da meist keine Fettsäuren mehr drin.»
In Deutschland leidet schätzungsweise ein Prozent der Erwachsenen unter rheumatoider Arthritis, der bekanntesten Form entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Sie wird durch eine Störung des Immunsystems hervorgerufen und tritt meist nach dem 50. Lebensjahr auf.