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Neue Erkenntnisse Neue Erkenntnisse: Wie das Smartphone unserer Haltung schadet

25.11.2014, 13:13
Lieber mal ne Smartphone-Pause einlegen: Denn unser liebstes Technikteil steht zwar für Fortschritt, sorgt aber auch für Haltungsschäden.
Lieber mal ne Smartphone-Pause einlegen: Denn unser liebstes Technikteil steht zwar für Fortschritt, sorgt aber auch für Haltungsschäden. imago/McPHOTO Lizenz

Für viele ist es der Inbegriff des Fortschritts, schließlich vernetzt es uns überall und ständig mit der ganzen Welt: Doch das Smartphone lässt uns auch gekrümmt durch die Gegend laufen, als hätten wir das aufrechte Gehen verlernt. Einer neuen Studie zufolge sorgt unser liebstes Spielzeug sogar für Haltungsschäden.

Eine Epidemie, die um sich greift

„Man kann es eine Epidemie nennen“, erklärt Studienautor Kenneth K. Hansraj im Gespräch mit dem US-Magazin Today. „Wo auch immer man hinschaut, überall sieht man Menschen, die mit ihren Köpfen über Smartphones hängen, insbesondere Teenager.“ Im Durchschnitt verbringen wir Hansraj zufolge zwei bis vier Stunden am Tag mit dem Kopf über unser Handy geneigt - das sind etwa 700 bis 1400 Stunden pro Jahr: eine sehr große Belastung für unsere Wirbelsäule.

Der Chef-Chirurg am New Yorker Klinikum für Wirbelsäulenchirurgie und Rehabilitation hat berechnet, wie viel Gewicht auf unserer Wirbelsäule lastet, wenn wir den Kopf ständig so stark neigen. Die Ergebnisse seiner Analysen sind kürzlich im Fachjournal „Surgical Technology International“ erschienen.

30 Kilogramm belasten die Wirbelsäule

Demnach ist der Kopf eines Erwachsenen vier bis sechs Kilogramm schwer. Senken wir den Kopf aber um 15 Grad, drücken sogar etwas mehr als 13 Kilogramm auf unsere Wirbelsäule. Der Grund: Je weiter wir den Kopf nach vorne beugen, desto stärker wirkt die Schwerkraft auf unsere Wirbelsäule und den Nacken. Wenn wir im 60-Grad-Winkel auf unser Smartphone schauen, sind es sogar 30 Kilogramm, mit denen die Wirbelsäule beansprucht wird.

Verschleiß und Degeneration drohen

Diese Überbeanspruchung könne zu „frühzeitigem Verschleiß, Abnutzung, Degeneration und möglicherweise zu Operationen führen“, warnt Hansraj. Der Wissenschaftler räumt jedoch ein, dass es fast unmöglich sei, Smartphones zu vermeiden. Aber: Wir sollten ihm zufolge am besten, statt den Kopf, nur den Blick senken - und so die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Position belassen, wenn wir auf unser Handy blicken. Außerdem hilfreich: Die Zeit zu reduzieren, in der wir uns über unser Smartphone beugen. Vielleicht nehmen wir dann auch wieder mehr von unserer Umwelt wahr. (rer)