Nach Brustkrebs-OP frühzeitig mit Armbewegungen beginnen
Stuttgart/Karlsruhe/dpa. - Schon am ersten Tag nach einer Brustkrebs-Operation sollten Frauen ihr Schultergelenk auf der betroffenen Körperseite wieder bewegen. Das berichtet die Fachzeitschrift «Physiopraxis».
Eine vorsichtige Bewegung des Gelenks sei deutlich besser als die immer noch oft empfohlene komplette Schonung der Schulter. Es bestehe sonst die Gefahr, dass sich der Arm später nicht mehr richtig bewegen lässt, heißt es in der Zeitschrift unter Berufung auf die Physiotherapeutin Claudia Ritter-Demuth aus Karlsruhe.
Viele Frauen können den Angaben zufolge den Arm der operierten Seite auch Jahre nach einer Brustkrebs-OP nicht uneingeschränkt gebrauchen. Die Ursache seien Vernarbungen des Bindegewebes im Bereich der Achsel. Dort werden bei der Operation meist ein oder mehrere Lymphknoten entfernt. Wird der Arm während des Heilungsprozesses nur wenig bewegt, werden die Narben in der Achselhöhle zu kurz und unbeweglich. Besonders das Heben des Arms über den Kopf verursacht dann Schmerzen.
Bereits am dritten oder vierten Tag nach der Operation sollten die beginnenden Vernarbungen laut Ritter-Demuth in einer gezielten Therapie quergedehnt werden. Parallel dazu sollte die Patientin den Arm aktiv bewegen und soweit wie möglich in eine gestreckte Position bringen.