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Krankheiten bei Katzen und Hunden MZ-Leserforum: Krankheiten bei Katzen und Hunden

12.07.2017, 08:03
Eine Katze bei der Behandlung eines Tierarztes.
Eine Katze bei der Behandlung eines Tierarztes. dpa

Halle (Saale) - Luise W., Aschersleben: Meine kleine Malteser-Mischlingshündin leidet seit einem halben Jahr unter starkem Juckreiz am Rücken, am Gesäß und an den Vorderbeinen. Ich bade sie deshalb einmal pro Woche mit Hunde-Shampoo. Das hilft nicht so recht. Wissen Sie Rat?

Antwort: Diesem Problem kann eine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegen, die ein Tierarzt unbedingt abklären sollte. In der Regel brauchen Hunde wöchentliche Wäschen nicht, höchstens eine aller drei bis vier Monate. Hunde haben auf der Haut einen Säuremantel, der bei Hautinfektionen als Schutz dient. Wird dieser Säuremantel zerstört - und das geschieht unter anderem durch das häufige Waschen mit Shampoo - kann es auch zu einem starken Juckreiz kommen.

Hunde besitzen, anders als wir Menschen, keine Schweißdrüsen, sondern Talgdrüsen. Diese benötigen eine längere Zeit, bis sie den Säuremantel auf der Haut wieder herstellen können. Wöchentliche Waschungen mit einem Shampoo sollten Sie nur auf ausdrückliche Anweisung eines Tierarztes durchführen.

Torsten S., Eisleben: Meine Foxterrier-Hündin, elf Jahre alt, zehn Kilo schwer, hat wahrscheinlich einen Kreuzbandriss. Sie soll deshalb operiert werden. Was muss ich mir darunter vorstellen?

Antwort: Zunächst muss definitiv festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um ein gerissenes Kreuzband handelt. Eine klinische Untersuchung und eine Röntgenaufnahme geben Aufschluss darüber. Kreuzbandoperationen können auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Da es sich bei Ihrer Hündin um eine mittelgroße Rasse handelt, empfiehlt sich eine sogenannte Fadenzügelung als gute Methode, um wieder eine volle Funktionstüchtigkeit und Stabilität des Kniegelenks zu erreichen. Bei der Fadenzügelung wird in der Regel ein künstliches Kreuzband eingesetzt.

Rolf H., Bernburg: Mein fünfeinhalb Jahre alter Zwergpudel fällt ab und zu einfach um. Er ist dann nicht ansprechbar, bekommt Schaum vor dem Maul und setzt teilweise auch Harn und Kot ab. Ich vermute einen epileptischen Anfall. Könnte das sein? Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Antwort: So wie Sie es schildern, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich um Epilepsie. Zur Behandlung gibt es heute gute Präparate, sogenannte Antiepileptika. Diese Medikamente sollen helfen, die Häufigkeit der Anfälle zu reduzieren oder sie bestenfalls völlig zu unterbinden. Sind die Hunde damit gut eingestellt, können sie anfallsfrei leben. Um die korrekte Dosierung zu ermitteln, sind regelmäßige Blutkontrollen sinnvoll. Ihr Zwergpudel sollte unbedingt Ihrem Haustierarzt vorgestellt werden, um das Ganze mit ihm zu besprechen. Zur Veranschaulichung für den Tierarzt empfiehlt es sich, ein „Anfallsvideo“ und eine Dokumentation mitzunehmen. Sollte Ihr Hund das nächste Mal von einem Anfall heimgesucht werden, filmen Sie das mit Ihrem Handy. Dokumentieren Sie zugleich wann, wie oft und wie lange die Anfälle dauern.

Tina L., Dessau-Roßlau: Meine 13 Jahre alte Hündin nimmt wegen starker Scheinträchtigkeit das Mittel Galastop ein. Jetzt habe ich mitbekommen, dass es sich dabei um ein Mittel gegen Parkinson handelt. Als ich von den auftretenden Nebenwirkungen gelesen habe, bekam ich es mit der Angst zu tun. Sehen Sie die Anwendung von Galastop kritisch?

Antwort: Die Galastop-Anwendung kann mit Nebenwirkungen wie beispielsweise Erbrechen einhergehen. Der darin enthaltene Wirkstoff wird tatsächlich in der Parkinson-Therapie eingesetzt. In der Veterinärmedizin kommt es bei der Behandlung der Scheinträchtigkeit zum Einsatz und wirkt hier gut. Allerdings kann eine Scheinträchtigkeit durch Galastop nicht beseitigt werden, dämmt aber die damit verbundenen Symptome ein. In Bezug auf Ihren Hund sollten Sie mit dem behandelnden Tierarzt besprechen, ob das Ausmaß der Symptome eine Gabe des Medikaments notwendig macht oder ob auf die Gabe von Galastop verzichtet werden kann. Im Hinblick auf die Problematik der Scheinträchtigkeit empfiehlt es sich, Hündinnen im Alter von ein bis eineinhalb Jahren kastrieren zu lassen.

Marion F., Wittenberg: Inzwischen ist meine Katze 19 Jahre alt. Sie uriniert seit einiger Zeit extrem viel. Woran könnte das liegen?

Antwort: 19 Jahre sind ein spektakuläres Alter für Ihre Katze. Da kann ein solches Problem durchaus auftreten. Ist eine Niere im höheren Alter nicht mehr in der Lage, adäquat zu entgiften, braucht sie viel Flüssigkeit, um harnstoffpflichtige Stoffe aus dem Blut zu filtrieren. Bei Ihrer Katze liegt wahrscheinlich eine altersbedingte Nierenminderfunktion vor. Sie sollten deshalb den Haustierarzt aufsuchen, um Ihre Katze dahingehend untersuchen zu lassen. Es empfiehlt sich, eine Urinprobe Ihrer Katze mitzunehmen, die nicht älter als eine halbe Stunde sein sollte. Der Tierarzt kann über den Urin Rückschlüsse auf die Nierenfunktion ziehen. In einer Blutuntersuchung werden dann zusätzlich die Nierenwerte bestimmt, um den Grad der Schädigung ermitteln zu können.

Hannah P., Merseburg: Mein vierjähriger Hund hat Flöhe. Was hilft? Gilt das auch für Katzen?

Antwort: Sowohl für Hunde als auch für Katzen gibt es wirksame Präparate, die medizinische Wirkstoffe gegen Flöhe enthalten. Flöhe sind Ektoparasiten, die am Wirtstier Blut saugen, sich sonst aber in der Umgebung aufhalten und vermehren. Aus diesem Grund sollte bei einem Flohbefall nicht nur das Tier selbst mit sogenannten Spot-on-Präparaten oder Tabletten behandelt werden, sondern auch die Umgebung. Neben dem Saugen der Wohnung empfiehlt sich der Einsatz von sogenannten Foggern oder Spray. Dabei geben Sie ein Mittel an den Raum ab, das Flöhe, Floheier und auch Larven abtötet. In der Zeit des Versprühens und auch bis zu zwei Stunden danach sollten sich die Tiere nicht im gleichen Raum aufhalten. Wenn mehrere Hunde oder Katzen zusammen gehalten werden, müssen auch die Partnertiere behandelt werden, unabhängig davon, ob sie ebenfalls Flöhe haben. Da Flöhe auch als Überträger von Würmern gelten, sollten befallene Tiere auch zusätzlich einer Entwurmung unterzogen werden.

Charlotte K., Querfurt: Unsere Katze hat ein juckendes Hautekzem. Sie kratzt sich extrem im Kopf- und Halsbereich. Könnte hier eine Futtermittelallergie vorliegen?

Antwort: Kratzen sich Tiere infolge von Juckreiz fast blutig und geschieht das im Kopf- und Halsbereich, lässt das auf eine Futtermittelallergie schließen. Geschieht das Kratzen am Rücken, wird ein Flohbefall vermutet. Findet das Kratzen und Lecken im Bauchbereich statt, wird von einer psychogenen Lecksucht ausgegangen. Nach Ihrer Schilderung und wenn ein Parasitenbefall ausgeschlossen ist, könnte es sich bei Ihrer Katze um eine Futtermittelallergie handeln. Es gibt keine sinnvollen Bluttests bei Tieren, um dies festzustellen. Bei Katzen und Hunden lösen Rind- und Schweinefleisch sowie Geflügel häufig eine solche Allergie aus. Diese Futtermittel sollten gemieden werden. Bei Verdacht auf eine Allergie wird nach einer Ausschlussdiät verfahren. Da Katzen reine Fleischfresser sind, erhalten sie zehn bis zwölf Wochen lang nur eine Eiweißquelle als Alleinfutter, die vorher noch nicht gefüttert wurde. So lässt sich im Ausschlussverfahren ermitteln, worauf Ihre Katze allergisch reagiert. Empfehlenswertes Futter für Hund und Katze sind etwa Wild, Gans, Ente, Kaninchen, Strauß, Pferd oder Fisch.

Doreen S., Saalekreis: Ich habe einen kleinen Yorkshire Terrier. Seit acht Tagen hat er Durchfall. Jetzt füttere ich nur noch weißes Fleisch und Reis. Nichts hilft.

Antwort: Das Symptom Durchfall ist sehr unspezifisch, das heißt, die Ursache kann vielfältig sein. Es kann sich beispielsweise um eine bakterielle Infektion des Magen-Darm-Traktes handeln, ebenso kommen Viren, Parasiten oder auch eine falsche Fütterung in Frage. Da der Durchfall bereits acht Tage anhält, sollten Sie jetzt unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und das abklären lassen.

Frank P., Halle: Unsere 13 Jahre alte Beagle-Hündin uriniert seit einer ganzen Weile überall hin. Woher kommt das? Sie trinkt tagsüber fast drei Liter und hat Übergewicht, wiegt mehr als 20 Kilo. Sie ist nicht kastriert und war vor vier Jahren das letzte Mal läufig.

Antwort: Eine Flüssigkeitsaufnahme von drei Litern ist eindeutig zu viel. Die empfohlene Wassermenge liegt bei etwa 60 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Für Ihren Beagle würde das eine maximale Trinkmenge von etwa 1,2 Liter pro Tag bedeuten. Um den Grund für das abnormale Trinkverhalten Ihres Tieres herauszubekommen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Ursache kann eine hormonelle Störung sein, aber auch ein Diabetes, eine Nierenschädigung oder gar ein Leberschaden können in Betracht gezogen werden. Mit Hilfe einer Blutuntersuchung kann festgestellt werden, welches zugrundeliegende Problem der Auslöser ist. Hilfreich wäre es außerdem, eine Urinprobe des Hundes mit zum Arzt zu nehmen.

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