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Mehr Demenzkranke durch höhere Lebenserwartung

28.10.2004, 07:58

Bleibt ein Durchbruch in der Prävention und Therapie von Demenzerkrankungen aus, ist nach Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in den nächsten 40 Jahren mit einem Anstieg der Krankenzahlen auf bis zu 1,4 Millionen zu rechnen. Bei weiter steigenden Lebenswerwartungen seien auch deutlich höhere Zuwächse möglich.

Demenzkranke sind vor allem in ihrer geistigen Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt. Betroffen sind Gedächtnis, Sprache, Orientierungssinn und Urteilsvermögen, aber auch Geschmacks- und Geruchssinn. Die Persönlichkeit Dementer verändert sich, sie reagieren unverständlich und schwer beeinflussbar, teilweise auch aggressiv. Bei Fortschreiten der Krankheit erkennen sie selbst nächste Angehörige nicht mehr. Ernste körperliche Beschwerden treten in der Regel aber erst nach sechs bis acht Jahren auf.

Zwei Drittel der Betroffenen leiden an der Alzheimerschen Krankheit, die im Laufe der Zeit immer mehr Gehirnzellen angreift. In etwa 20 Prozent der Fälle wird die Demenz allerdings durch Schädigungen der Blutgefäße im Gehirn verursacht (vaskuläre Demenz). Das Krankheitsrisiko liegt bei Männern und Frauen gleich hoch. Das Erkrankungsrisiko für Demenz nimmt mit steigendem Alter zu – nahezu 70 Prozent der Demenzkranken sind älter als 80 Jahre. Deshalb sind Frauen aufgrund der längeren Lebenserwartung in den besonderes gefährdeten Altersgruppen stark überrepräsentiert.