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Mammographie-Screening Mammographie-Screening: Befund im Brustgewebe

31.08.2008, 15:14

Halle/MZ. - Brigitte K., Bitterfeld: Ich bin 61 Jahre alt. Wie funktioniert das mit dem Mammographie-Screening?

Antwort: Das Mammographie-Screening ist ein Programm zur Früherkennung von Brustkrebs mittels Röntgenuntersuchung. Es ist für Frauen von 50 bis 69 Jahren gedacht. Alle anspruchsberechtigten Frauen erhalten etwa drei bis vier Wochen vor dem Screening per Post eine Einladung, in der ihnen der Ort und Zeitpunkt ihres Screenings mitgeteilt werden. Sollten Sie zu der Zeit verhindert sein, können Sie sich an die zentrale Terminvergabestelle in Bremen wenden und um einen neuen Termin bitten. Für die Region Bitterfeld läuft das Screening ungefähr von Mitte November bis Weihnachten und dann noch einmal ab Januar.

Christa N., Naumburg: Ich werde im Oktober 70 Jahre alt und habe noch keine Einladung zum Screening bekommen. Kann ich etwa nicht mehr teilnehmen?

Antwort: Um sicher zu gehen, dass Sie den Teilnahmerahmen bis einen Tag vor Ihrem 70. Geburtstag nicht überschreiten, sollten Sie bei der zentralen Terminvergabestelle in Bremen anrufen und sich als Selbsteinlader zum Screening eintragen lassen mit der Bitte, Ihnen einen Termin bis Oktober dieses Jahres zu geben.

Petra M., Könnern: Ich bin 63 Jahre alt, möchte am Screening teilnehmen und habe noch keine Einladung erhalten. Wurde ich vergessen?

Antwort: Die erste Runde für das Screening-Programm läuft über zwei Jahre bis Ende 2009. Bis dahin können Sie eingeladen werden. In Ihrer Region findet das Screening voraussichtlich vom 1. bis 23. Oktober 2009 statt.

Bettina K., Zeitz: Lässt sich durch das Screening Brustkrebs verhindern, und wie sicher ist die Untersuchung?

Antwort: Die Teilnahme am Programm kann Brustkrebs nicht verhindern. Wird aber ein Krebs entdeckt, dann bietet das Screening in der Regel die Vorteile einer Früherkennung - bessere Behandlungs- und Heilungschancen. Das Mammographie-Screening ist derzeit die beste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Durch die Röntgenaufnahme der Brust können Veränderungen im Brustgewebe sichtbar gemacht werden, lange bevor sie tastbar sind oder andere Symptome auftreten. Dennoch können in seltenen Fällen mit der Mammographie nicht alle Brustkrebserkrankungen erkannt werden. Mitunter kann auch im Zeitraum zwischen zwei Mammographien (zwei Jahren) ein Brustkrebs entstehen und zu Beschwerden oder Symptomen führen.

Karin B., Eisleben: Wo kann ich mich darüber informieren, wann das Screening in meiner Gegend durchgeführt wird?

Antwort: Die regionalen Screening-Termine für Sachsen-Anhalt stehen im Internet unter www.brustkrebsvorsorge-dessau
de oder www.mammascreening-halle.de
Zudem sind sie bei der zentralen Terminvergabestelle in Bremen unter den Telefonnummern 0340 / 750 20 91 und 0421 / 36 11 49 52 zu erfahren.

Vera H., Wittenberg: Ich habe Beschwerden in der Brust. Im Juni wurden eine Zyste und Kalkablagerungen festgestellt, eine Biopsie durchgeführt. Muss ich jetzt zwei Jahre warten, bis ich zum Screening eingeladen werde?

Antwort: Bei Ihrem unklaren Befund und den Beschwerden sollten Sie sich vom Gynäkologen oder Hausarzt zu einer kurativen Mammographie überweisen lassen.

Ruth P., Halle: Ich habe vor kurzem eine Mammographie bekommen und jetzt die Einladung zum Screening?

Antwort: Wenn die letzte Mammographie-Untersuchung mindestens zwölf Monate zurück liegt, können Sie am Screening-Programm teilnehmen. Falls innerhalb der letzten zwölf Monate eine Mammographie-Untersuchung durchgeführt worden ist, wenden Sie sich bitte an die Zentrale Stelle, um das weitere Vorgehen zu klären.

Gerda F., Köthen: Vor Jahren wurden bei mir Kalkablagerungen in der Brust festgestellt. Das ist auch dokumentiert. Wäre die Teilnahme am Screening für mich sinnvoll? Ich bin 60 Jahre alt und gehe regelmäßig zu den gynäkologischen Untersuchungen.

Antwort: Wenn Sie keine Beschwerden haben, können Sie am Screening-Programm teilnehmen. Günstig wäre es, wenn Sie zu diesem Termin Ihre Voraufnahme mitbringen, um eine Vergleichsmöglichkeit zum Jetzt-Zustand Ihrer Brust zu haben.

Marion T., Bitterfeld-Wolfen: Ich bin 60 Jahre alt, gehe regelmäßig zu den gynäkologischen Untersuchungen und bin familiär vorbelastet, da meine Mutter und meine Geschwister an Krebs gestorben sind. Mein Arzt hat mich jetzt auf das Screening-Programm verwiesen. Das steht mir doch nur alle zwei Jahre zu?

Antwort: Sie haben die Möglichkeit, alle zwei Jahre am Screening teilzunehmen. Dazwischen können Sie sich aufgrund Ihrer familiären Krebsbelastung von Ihrem Gynäkologen zu einer Mammographie überweisen lassen.

Katrin S., Sangerhausen: Man hört so viel - was kommt bei einer Mammographie eigentlich auf mich zu?

Antwort: Die Mammographie an sich ist eine einfache, schnelle Untersuchung. Dazu legt die Assistentin Ihre Brust zwischen zwei strahlendurchlässige Plexiglasplatten, die dann kurz zusammengedrückt werden. Dieses Zusammendrücken ist unangenehm, aber erträglich. Der Druck ist insofern notwendig, da dadurch die Brust flacher wird und das Gewebe besser dargestellt werden kann. So lassen sich bei möglichst geringer Strahlenbelastung gut beurteilbare Bilder erzielen. Von jeder Brust werden zwei Aufnahmen angefertigt - einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte her zur Seite. Der gesamte Vorgang dauert nur einige Minuten. Sie selbst haben nur Kontakt zu der Röntgenassistentin. Die Auswertung der Aufnahmen werden später von zwei besonders erfahrenen und geschulten Ärzten unabhängig voneinander beurteilt.

Beate F., Salzkreis: Wie und wann erfahre ich das Ergebnis eines Screenings?

Antwort: Das Untersuchungsergebnis wird Ihnen per Post, in der Regel innerhalb von sieben Tagen nach der Mammographie, übermittelt. Bei etwa 95 Prozent aller Frauen zeigt es keinen Hinweis auf einen Brustkrebs. Zudem wird Ihnen mitgeteilt, dass Sie in zwei Jahren wieder eingeladen werden.

Melanie K., Mücheln: Fördern Druckstellen von einem Bügel-BH das Brustkrebsrisiko?

Antwort: Nein, die eigentliche Ursache von Brustkrebs ist bislang leider nicht erforscht. Wissenschaftler können zwar viele Risikofaktoren benennen, das Tragen von Bügel-BHs gehört aber ganz sicher nicht dazu.

Fragen und Antworten notierten

Sabine Ernst und Dorothea Reinert