krankheiten Lyme-Borreliose und FSME: Was Sie über die Zecken-Krankheiten wissen sollten
Die Krankheiten Borreliose und FSME können von Zecken übertragen werden. Was Sie zu den Krankheiten wissen sollten und wie Sie sich schützen können.
Halle (Saale)/DUR/jsp – Die Temperaturen steigen und somit beginnt die Zeckensaison in Sachsen-Anhalt. Dadurch steigt auch das Risiko für die gefährlichen Krankheiten, die Zecken mit ihrem Stich übertragen können.
Zum einen ist dies die Krankheit Lyme-Borreliose, die durch eine Infektion mit Borrelien-Bakterien ausgelöst wird. Zum anderen ist es die Krankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Beide werden durch den Stich einer infizierten Zecke übertragen und können nicht von Mensch zu Mensch weitergegeben werden.
Symptome und Behandlung von Lyme-Borreliose
Die Krankheit verläuft in drei Stadien: dem Frühstadium (Lokalinfektion), der Streuung des Erregers und dem Spätstadium. Dabei kann sie Haut, Gelenke, Nervengewebe und das Herz angreifen.
Bei frühzeitiger Erkennung, also im Frühstadium, kann die Infektion mit Antibiotika behandelt werden und die Ausbreitung des Erregers gestoppt werden. Betroffene erholen sich in den meisten Fällen vollständig von der Infektion, informiert das Robert-Koch-Institut auf seiner Webseite.
Hautreaktion bei Borreliose
Damit die Lyme-Krankheit auf den Menschen übertragen wird, muss die Zecke mehrere Stunden an der Haut saugen. Erkannt werden kann die Infektion an einer Hautreaktion rund um den Zeckenstich. Der Ausschlag ist kreisförmig, rot und hat einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern.
Er tritt nicht unmittelbar nach dem Zeckenstich auf, in den meisten Fällen reagiert die Haut erst nach drei Tagen. Bei Auffälligkeiten rund um den Zeckenbiss sollte unbedingt ein Hautarzt für eine mögliche Diagnose hinzugezogen werden, empfiehlt das RKI.
Kommt es zu einer frühzeitigen Ausbreitung des Erregers, so können ovale Rötungen an mehreren Stellen am Körper auftreten. Begleitende Symptome können hier Fieber, Muskel- oder Gelenkschmerzen und eine Schwellung der Lymphknoten sein.
Symptome und Behandlung von FSME
Die Inkubationszeit für FSME beträgt in der Regel sieben bis vierzehn Tage. Ein hoher Anteil der Krankheitsfälle verläuft asymptomatisch - also ohne Symptome . Treten doch Symptome auf, verlaufen diese in den meisten Fällen in zwei Phasen. In der ersten Phase kommt es bei den Betroffenen zu grippeähnlichen Symptomen, wie zum Beispiel Fieber oder Kopf- und Gliederschmerzen, die für einige Tage andauern.
In der zweiten Phase kehrt das Fieber meist zurück und wird von weiteren Symptomen begleitet. Dazu zählen Erbrechen, Kopfschmerzen und eine schmerzhafte Nackenstarre. Dies können Anzeichen für eine Gehirn- und Hirnhautbeteiligung sein. Diese Symptome können teils monatelang andauern.
"Häufig kommt es jedoch selbst nach schweren Verläufen zur völligen Heilung," heißt es auf der Seite des RKI. Erwachsene sind davon häufiger betroffen als Kinder. Eine Therapie ist nur für die spezifischen Symptome möglich, ein Medikament gegen den viralen Infekt gibt es nicht.
Vor den Krankheiten richtig schützen
Vor einem Zeckenbiss schützt vor allem lange Kleidung. Dies erschwert den kleinen Spinnentieren an die Haut zu gelangen. Zusätzlich kann ein Abwehrmittel für Insekten verwendet werden, das den Stoff Icaridin oder Diethyltoluamid (DEET) enthält.
Vor der Krankheit FSME schützt am besten eine Impfung. Zur Grundimmunisierung werden drei Impfdosen benötigt. Für Lyme-Borreliose gibt es in Deutschland aktuell nur einen Impfstoff für Hunde und Pferde. An einem humanen Impfstoff wird noch geforscht.
Nach Aufenthalten in der Natur und Kontakt zu bodennahen Pflanzen sollte der gesamte Körper nach Zecken abgesucht werden. Sollte eine Zecke am Körper gefunden werden, so sollte sie schnell und vollständig aus der Haut entfernt werden. Dazu muss die Zecke möglichst hautnah mit einer Pinzette oder einer Zeckenkarte gegriffen werden und anschließend gerade aus der Haut gezogen werden. Anschließend die Stelle desinfizieren.