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Loch in der Herzscheidewand für Taucher gefährlich

10.08.2007, 11:31

Düsseldorf/dpa. - Taucher sollten sich grundsätzlich auf eine Verschlussstörung der Herzscheidewand untersuchen lassen. Das rät Hartmut Strelow, Tauchmediziner an der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf.

«Die Tauchfähigkeitsuntersuchung kostet nur rund 100 Euro und kann Betroffene vor Lähmungen oder einem Hirnschlag bewahren», erklärte der Mediziner. Menschen mit dieser ererbten Fehlbildung des Herzens unterlägen einem stark erhöhten Risiko der sogenannten Dekompressionskrankheit und sollten auf keinen Fall tauchen.

Das «Persistierende Foramen Ovale» (PFO) ist eine angeborene Kurzschlussverbindung zwischen rechtem und linkem Vorhof des Herzens durch ein Loch in der Herzscheidewand. Auf Tauchgängen können Gasblasen durch dieses Loch aus dem Venensystem direkt in das arterielle System gelangen und so unter anderem in Gehirn, Rückenmark, Beine und Arme wandern. Die Folgen können Infarkte bis zum Hirnschlag sein. In höherem Alter steigt auch das Risiko für Taucher. In der Schwangerschaft spielt dieses Loch für den Fötus eine wichtige Rolle und wächst bei 90 Prozent der Bevölkerung in den ersten Lebenswochen zu. Bleibt es allerdings bestehen, bemerken Betroffene das meist nicht.

Seit Anfang 2007 werden Unfallopfer mit Dekompressionskrankheit generell auf PFO getestet. Dabei zeigte sich, dass mehr als die Hälfte der aktuellen Tauchunfälle PFO-Betroffene sind. Wenn Menschen trotz PFO tauchen wollen, könne sie operativ einen Schirm ins Herz einfügen lassen, der das Loch schließt.