Lange Wartezeiten Lange Wartezeiten: So bekommt man schneller einen Facharzt-Termin

Patienten, die einen Termin beim Facharzt vereinbaren wollen, müssen sich häufig auf lange Wartezeiten einstellen. Je nach Fachrichtung und Region kann es sogar drei bis sechs Monate dauern, bis man einen Termin hat. Doch möchte man einen Facharzt aufsuchen, dann meist, weil man akute Beschwerden hat, mit denen man nicht monatelang leben möchte. Aber welche Möglichkeiten haben Patienten, um schneller an einen Termin zu kommen?
1. Potential in der Region ausschöpfen
Wer bei seinem Wunschfacharzt nicht schnell genug einen Termin bekommt, der sollte sich einen Überblick über die Ärzte in der Region mit der gesuchten Spezialisierung verschaffen und es bei den Alternativen versuchen. „Ist man bei der Wahl des Arztes nicht allzu festgelegt, dann kann man so das Potential in seiner Region ausschöpfen“, rät Elisabeth Buchinger von der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Die Webseiten der verschiedenen Landesärztekammern bieten Arztsuchen nach Fachgebiet und Wohnort an. Als Alternative nennt Buchinger die Weiße Liste, ein unabhängiges Portal der Bertelsmann Stiftung, das bei der Suche nach Ärzten, Krankenhäusern oder auch Pflegeheimen hilft.
2. Den Hausarzt um Unterstützung bitten
In akuten Fällen empfiehlt Buchinger, den Hausarzt um Unterstützung zu bitten. „Wenn man mit ihm die Dringlichkeit der Behandlung abklärt, dann sind viele Hausärzte bereit, bei der Vereinbarung eines Termins zu helfen“, so Buchinger. Als Experte könne dieser beim Facharzt besser begründen, warum eine schnelle Behandlung wichtig ist. Allerdings komme es auf die Dringlichkeit an. Bei einem normalen Kontrolltermin werde man nicht viel machen können, so die Patientenberaterin.
Welche Möglichkeiten die Krankenkassen bieten, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
3. Vermittlungsservice der Krankenkassen
Für diejenigen, die nicht die Hilfe ihres Hausarztes in Anspruch nehmen wollen oder können, bieten viele Krankenkassen mittlerweile einen Termin-Service an.
Auch die Techniker Krankenkasse (TK) hat seit vier Jahren für ihre Mitglieder einen solchen Vermittlungsservice, bei dem sie verspricht: „Wir bleiben dran, bis es klappt!“. Dieser werde gut in Anspruch genommen und die Terminvereinbarung laufe erfolgreich, sagt Christian Elspas von der TK in Nordrhein-Westfalen. „In etwa 75 Prozent der Fälle konnten bislang die Wünsche nach Entfernung vom Wohnort und Wartezeit bei den Patienten erfüllt werden. In der Regel erhalten die Patienten ihre Termine innerhalb von ein paar Tagen.“ Der Erfolg sei jedoch abhängig von Fachrichtung und Untersuchung.
Der Nachteil: Auch hier kann man sich den Arzt nicht aussuchen. Das sei allerdings auch nicht Sinn der Sache, so Elspas. „Es geht schließlich um akute Probleme, die dringend behandelt werden müssen.“
4. Hartnäckig bleiben
Möchte man die Terminvereinbarung selbst in die Hand nehmen und nicht von seinem Wunscharzt abweichen, dann hilft nur eins: sich hartnäckig zeigen. „In diesem Fall sollten Patienten sich nicht direkt vertrösten lassen, sondern am Telefon auf die Dringlichkeit der Behandlung hinweisen“, rät Elisabeth Buchinger von der UPD.
Am ehesten wird man ihrer Meinung nach dabei Erfolg haben, wenn man die akuten Symptome bei Vereinbarung des Termins genau schildert und so auf die medizinische Notwendigkeit einer schnellen Behandlung hinweist.