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Jede achte Frau hat chronische Unterleibsschmerzen

20.03.2009, 09:34

Mainz/Berlin/dpa. - Das berichtete die Berliner Oberärztin am DRK-Krankenhaus, Friederike Siedentopf, bei einem Fachkongress zur Psychosomatik in Mainz. Häufig betroffen seien jüngere Frauen unter 40 Jahren. Bei der Diagnose berücksichtigten Ärzte aber oft nicht die psychischen Ursachen. Deswegen komme es immer wieder zu unnötigen Operationen, darunter auch massive Eingriffe wie Gebärmutterentfernungen.

Die Entstehung der quälenden und oft langandauernden Schmerzen, die durchaus körperliche Veränderungen verursachen können, sind Siedentopf zufolge weitgehend unbekannt. Eine Psychotherapie sollte aber ihrer Meinung nach bereits früh in die Behandlung integriert werden.

Auch Patienten mit Herzleiden kann möglicherweise eine Psychotherapie helfen. Zwischen Herzerkrankungen und psychischen Leiden wie Depressionen bestünden enge Wechselwirkungen, sagte der Göttinger Klinikdirektor für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, Prof. Christoph Herrmann-Lingen. Depressive Herzinfarktpatienten hätten ein doppelt so hohes Risiko, innerhalb von zwei Jahren nach dem Infarkt an den Folgen zu sterben als nichtdepressive Patienten. Es gebe somit ein deutlich erhöhtes Risiko für Komplikationen.

In einer bundesweiten Studie wird nach Angaben von Herrmann-Lingen nun untersucht, welchen Effekt spezielle psychotherapeutische Behandlungen auf Herzpatienten haben. Beteiligt sind zehn Kliniken in ganz Deutschland. Erste Ergebnisse sollen im Jahr 2013 vorliegen.

In Mainz trafen sich Mediziner und Wissenschaftler zur Jahrestagung (18. bis 21. März) der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie sowie des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin.

Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie: www.dgpm.de