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Mücke Bremse Biene Insektenstich: Mücke Bremse Biene: Welches Insekt hat mich gestochen - und was hilft dann?

03.07.2019, 14:30
Aua! Nicht immer bekommt man mit, welches Insekt einen gerade gestochen hat. 
Aua! Nicht immer bekommt man mit, welches Insekt einen gerade gestochen hat.  imago stock&people

Köln - Autsch! Erst ein kurzer Piks, dann ein leichtes Kribbeln, bis aus dem Einstich eine juckende Beule geworden ist. Egal ob zu Hause oder im Urlaub: Sobald es wärmer wird, ist wieder besonders mit Insektenstichen zu rechnen. Welchem Blutsauger die roten Flecken zu verdanken sind, ist für Laien dabei nur schwer zu erkennen.

Genaue Selbstbeobachtung nach einem Insektenstich hilft nicht nur beim Erkennen einer Allergie. „Dieses Wissen kann unter Umständen lebensrettend sein“, weiß Prof. Dr. Thilo Jakob, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie in Gießen. „Rund drei Millionen Deutsche reagieren allergisch auf einen Wespen- oder Bienenstich und etwa zwanzig von ihnen sterben jedes Jahr an einem allergischen Schock.“
Doch es gibt einige Hinweise, mit denen sich das Insekt identifizieren lässt – ein Überblick.

Mücke, Bremse Stechfliege

Mücke

Das hilft: Wichtigste Regel: Kühlen, kühlen und kühlen! In der größten Not hilft auch ein Kortisonpräparat. Bei starkem Juckreiz kann ein Antihistaminikum eingenommen werden, das die Histammin-Ausschüttung unterdrückt. 

Bremse

Das hilft: Bei einem Bremsenstich spritzt das Insekt Protein unter unsere Haut, was jedoch ab einer Temperatur von über 40 Grad Celsius zerstört wird. Mit Wärme kann das Protein zerstört werden. Daher der Tipp: Nehmen Sie etwas, was Sie in heißem Wasser oder über Feuer erwärmen können, wie beispielsweise einen Teelöffel. Drücken Sie den heißen Löffel ganz feste auf die Einstichstelle.

Stechfliege

Das hilft: Die Stichfolgen sind mit einem Bremsenstich vergleichbar.

Linderung verspricht die Behandlung mit Wärme, Kühlgels und die üblichen Mittel gegen Mückenstiche.

Biene, Wespe, Hummel und Hornisse

Biene

Das hilft: mit einem Coolpack oder falls nicht zur Hand mit kaltem Wasser oder einer kalten Flasche die Einstichstelle sofort kühlen.

Spezielle Gels aus der Apotheke wirken kühlend und entzündungshemmend, sie lindern die Schwellung und den Schmerz. Ein noch besserer Effekt kann erzielt werden, wenn das Gel immer im Kühlschrank griffbereit aufbewahrt wird.

Ein automatischer Giftsauger aus der Apotheke saugt mit einem kleinen Saugnapf das Gift eines Insektenstichs aus der Haut, sodass es sich nicht weiter verbreiten kann. Alternativ kann man den Wespen- oder Bienenstich natürlich auch mit dem Mund aussaugen und das Gift ausspucken.

Wespe

Das hilft:  Wer eine frisch halbierte Zwiebel zur Hand hat, sollte die Stelle damit einreiben, das wirkt  entzündungshemmend. Alles Weitere: siehe Bienenstich.

Hummel

Das hilft: Auch bei einem Hummelstich hilft es, die Einstichstelle zu kühlen. 

Hornisse

​Das hilft: Wenn eine Hornisse zugestochen hat, sollte die Stelle ebenfalls gut gefühlt werden. Im Zweifelsfall kann die Einstichstelle mit Alkohol gereinigt werden und danach ein spezielles Gel (beispielsweise Fenistil) aufgetragen werden. 

Wie erkenne ich eine Insektengiftallergie?

Vorsicht bei Wespen- und Bienenstichen

Eine Insektengiftallergie tritt meist in Form einer Bienen- oder Wespengiftallergie auf. Auch Hornissen- oder Hummelstiche können allergische Reaktionen hervorrufen – was allerdings seltener vorkommt. Nur sehr wenige Personen reagieren auch auf Stiche von Mücken oder Bremsen allergisch. Hier kommt es aber zum Glück nur selten zu lebensbedrohlichen Auswirkungen für diese Allergiker.

Wer nach einem Bienen- oder Wespenstich Symptome an sich beobachtet, die über eine normale Schwellung an der Einstichstelle hinausgehen, sollte sich Rat bei einem Facharzt holen.

Was ist normal?

Normal ist eine Schwellung bis zu 10 cm Durchmesser. Eine massive Schwellung an der Einstichstelle, die länger als 24 Stunden anhält, wird als überschießende Lokalreaktion bezeichnet.

Schwellungen und Juckreiz an anderen Körperstellen –unabhängig von der Einstichstelle – sowie Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Atemnot oder Herzrasen können Bestandteil einer allergischen Reaktion auf den Insektenstich sein.

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Wenn Symptome auftreten, die über die normale Reaktion an der Einstichstelle hinausgehen, ist es wichtig, mit einem Arzt zu klären, ob eine Allergie vorliegt und wenn ja, gegen welches Insektengift. 

Bei starken allergischen Reaktionen wie Übelkeit, Schwindelgefühl oder Atemnot muss immer der Notarzt gerufen werden. (dmn/ mit Material der dpa)