Atemwegserkrankungen Inhalationsgeräte im Test: Die meisten sind „gut“
Bronchitis, Asthma, COPD: Bei Atemwegserkrankungen bringen Inhalationsgeräte Linderung. Warum die Warentester zu einem bestimmten Gerätetyp raten und was man vor dem Kauf noch wissen muss.
Berlin - Über einen Topf mit heißem Wasser beugen, dabei ein Handtuch über den Kopf legen - und tief atmen: Gerade bei Lungenleiden reicht diese Methode des Inhalierens nicht aus. Die Tröpfchen sind nämlich nicht klein genug, um die Lunge zu erreichen.
Für Menschen mit Atemwegserkrankungen wie einer Bronchitis, Asthma oder COPD bringen daher spezielle Inhalationsgeräte besser Linderung. Sie vernebeln die Inhalationslösung, die etwa Kochsalz enthält, zu einem feinen Aerosol.
„Befriedigend“ war die schlechteste Note
19 der Geräte auf dem Markt hat sich die Stiftung Warentest ganz genau angeschaut. Haben die freigesetzten Partikel die richtige Größe, um die unteren Atemwege zu erreichen? Und überzeugt die Handhabung? Dabei ziehen die Warentester ein positives Fazit: zwei Modelle sind „sehr gut“, elf „gut“. Die schlechteste Note im Test war „befriedigend“ („test“-Ausgabe 1/2025).
Inhalationsgeräte lassen sich in zwei Typen einteilen: Hand- und Tischmodelle. Handgeräte sind dabei den Warentestern zufolge die bessere Wahl.
Denn sie sind deutlich leiser als Tischgeräte, die durchaus rund 60 Dezibel laut brummen, was einem Gespräch in Zimmerlautstärke entspricht. Noch ein Pluspunkt für die Handgeräte: Da sie nicht am Stromkabel hängen, sondern mit Batterien oder Akkus betrieben werden, sind sie für unterwegs praktischer.
Das sind die Testsieger
Somit haben auch zwei Handgeräte im Test die Nase vorn. Jeweils die Note 1,5 bekommen das Modell „IH 57“ von Beurer sowie das Modell „Boy Free“ von Pari. Während das Beurer-Modell etwa 60 Euro kostet, ist das Pari-Gerät mit rund 250 Euro deutlich teurer.
Das nach dem „test“-Urteil beste Tischgerät stammt ebenfalls aus dem Hause Pari: Das Modell „Compact2“ bekommt die Note 1,7. Es kostet rund 106 Euro.
Drei Dinge, die Sie rund um Inhalationsgeräte wissen sollten
1. Eventuell trägt die Krankenkasse die Kosten: Das ist der Fall, wenn ein Arzt oder eine Ärztin das Gerät verordnet hat. Gut zu wissen: Meist erstatten die Kassen die Kosten nur bis zu einem bestimmten Betrag, erklärt der Apotheker Eric Martin in der Zeitschrift „test“. Wer ein teureres Modell möchte, muss die Differenz selbst zahlen.
2. Mundstück, Nasenstück, Maske - was davon benutze ich? Bei Lungenerkrankungen ist das Mundstück die erste Wahl. Inhalieren Betroffene nämlich über die Maske, würde bis zu 50 Prozent des Nebels in den Bereich der Nasenschleimhaut wandern - und nicht in die Lunge. Wer hingegen Linderung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung sucht, sollte das Inhalationsgerät mit Nasenstück oder Maske benutzen.
3. Regelmäßige Reinigung und Wartung ist wichtig: Sonst riskiert man, dass sich Keime darin vermehren. Wie genau das jeweilige Gerät gesäubert wird, steht in der Anleitung. Meist muss man es in einige Einzelteile zerlegen und diese separat reinigen. Wer sein Inhalationsgerät regelmäßig nutzt, sollte „test“ zufolge einmal im Jahr Verschleißteile wie Maske, Mundstück und Schlauch austauschen.