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Infektionen, Narben Infektionen, Narben: Die Risiken beim Tattoo stechen

26.09.2013, 14:10
Hygiene ist wichtig beim Tätowieren. Sind zum Beispiel die Farben verunreinigt, können sich Kunden mit Keimen anstecken.
Hygiene ist wichtig beim Tätowieren. Sind zum Beispiel die Farben verunreinigt, können sich Kunden mit Keimen anstecken. dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ/DMN/DPA. - Jugendliche dürfen sich erst ab 16 Jahren tätowieren lassen - und das auch nur mit einer Einverständniserklärung der Eltern. Ab 18 Jahren können junge Menschen dann zwar frei entscheiden. Aber sie sollten trotzdem gut abwägen, ob sie die mit einem Tattoo verbundenen Risiken wirklich auf sich nehmen wollen, rät Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.

Mangelt es im Tätowierladen an Hygiene oder sind die Farben verunreinigt, könnten Kunden sich mit Bakterien, Viren und Pilzen anstecken. Infektionen mit Hepatitis B und C, Tetanus oder HIV seien ebenso möglich wie Narbenbildungen durch allergische Reaktionen. Auch bestehe das Risiko, dass Farben verwendet werden, die krebserregende und erbgutschädigende Stoffe enthalten, warnt er.

Jeder Dritte bedauert Tattoo-Entscheidung

Wer eine Hautkrankheit wie Neurodermitis hat oder an Diabetes, einer Abwehrschwäche oder einem Herzfehler leidet, verzichtet am besten auf eine Tätowierung. Auch Menschen, die zu Blutungen neigen, sollten davon Abstand nehmen. In all diesen Fällen sei die Gefahr von Komplikationen erhöht, sagt Fegeler. Hinzu komme, dass sich die Haut im Laufe der Zeit dehnen oder später Falten bekommen kann. Das könne dazu führen, dass sich die Tätowierung optisch verändert. Auch der eigene Geschmack ändere sich womöglich oder das Tattoo störe im Job, gibt der Kinderarzt zu bedenken. Einer aktuellen Studie zufolge bedauert etwa jeder dritte Tattoo-Träger die Entscheidung.

Die Entfernung eines Tattoos per Laser ist teuer und aufwendig. Es könne dabei zu Entzündungen, Krustenbildung, Narbenbildung, Aufhellung und Farbumschlag kommen. Außerdem verschwinden farbige Motive nicht immer ganz.