Infektion mit HP-Viren Infektion mit HP-Viren: Michael Douglas führt Krebs auf Oralverkehr zurück

Die überstandene Krebserkrankung von Hollywood-Star Michael Douglas (68) ist nach seinen eigenen Worten von Viren verursacht worden, die er sich beim Oralverkehr eingefangen hat. Rauchen oder Alkohol seien nicht der Auslöser seines Kehlkopfkrebses gewesen, sagte Douglas im Interview mit der britischen Zeitung „The Guardian“.
Hauptursache für Mandel- und Zungenkrebs
„Denn ohne zu speziell werden zu wollen, dieser bestimmte Krebs wird von HPV verursacht, die tatsächlich beim Oralverkehr übertragen werden“, erklärte der Schauspieler. Humane Papillomaviren (HPV) können nicht nur Gebärmutterhalskrebs auslösen. Sie seien auch die Hauptursache beispielsweise für Mandel- und Zungenkrebs, schrieb die Pathologin Margaret Stanley von der Universität Cambridge im August 2012 im Fachjournal „Nature“.
Vierthäufigste Krebserkrankung
Auch in Deutschland erkranken nach Angaben der DeutschenGesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie jährlich mehr als 18.000 Menschen an Kopf-Hals-Tumoren. Bei den Männern sei dies die vierthäufigste Krebserkrankung. „HPV löst wahrscheinlich jeden zweiten Krebs im Mundrachen und jeden vierten Tumor der Mundhöhle aus“, warnte Prof. Jens Klußmann, Direktor der Klinik für HNO-Heilkunde am Universitätsklinikum Gießen und Marburg bereits vor einem Jahr.
Bei Schauspieler Michael Douglas hatten Ärzte im August 2010 Kehlkopfkrebs festgestellt. Er hatte sich damals einer Chemotherapie unterziehen müssen. Im Januar 2011 sagte er in einer Fernsehshow, dass er die Erkrankung besiegt habe.
Fakten und Infos zu HPV (Humanen Papillomaviren):
HPV-Infektionen werden durch Humane Papillomaviren verursacht. Es gibt mehr als 140 HPV-Subtypen. Einige verursachen Warzen. Besonders risikoreich sind HPV 16 und 18, die Gebärmutterhalskrebs und Analkarzinome verursachen können.
HPV-Infektionen gehören zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Bis zu 80 Prozent der Erwachsenen haben im Laufe ihres sexuell aktiven Lebens eine oder mehrere HPV-Infektionen durchgemacht.
Hauptübertragungswege sind sexuelle Kontakte ohne Kondom (Anal, Vaginal und Oralverkehr).
HPV wird beim Sex sehr leicht übertragen. Bereits kleine Hautschuppen der Warzen oder infizierter Haut sind ansteckend. Für die Ansteckung kann es ausreichen, dass infizierte Hautschuppen auf winzige Verletzungen der Haut und der Schleimhäute gelangen.
Eine Impfung gegen HPV im Alter zwischen 12 und 17 Jahren sollen die jungen Mädchen später vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Und, so hoffen Mediziner, auch ihre künftigen Partner vor Krebsarten wie Zungen oder Kehlkopfkrebs, die durch die Viren verursacht werden.