Hygiene, Beratung Hygiene, Beratung: Wie Kunden ein gutes Tattoo-Studio erkennen

Halle (Saale)/MZ/DMN/DPA. - Ein kleiner Schmetterling auf der Schulter, ein Strichcode im Nacken oder Sterne am Handgelenk: Fast jeder zehnte Deutsche ist tätowiert und viele wünschen sich schon im Jugendalter ein Tattoo. Aber welchen Tätowierer lässt man an solch ein wichtiges Projekt? „In einem professionellen Studio sollte es vor allem sauber sein, auch ein Rauchverbot ist selbstredend“, sagte Mario Flöter. Flöter ist Tätowierer in Trittau (Schleswig-Holstein) und Vorstandsmitglied der Deutschen Organisierten Tätowierer (DOT).
Ein gutes Tattoo-Studio ist hell, gut durchlüftet und vor allem desinfiziert. Die Arbeitsbereiche sind ähnlich wie die von Ärzten ausgestattet: leicht abwaschbare Oberflächen und Böden, Waschbecken, Desinfektionsmittel, Abfalleimer und Liegen mit Einwegtüchern.
Risiken, Komplikationen und Allergien
Einen guten Tätowierer erkennt man an seinen bisherigen Arbeiten, die er im Studio auf Fotos zeigt. „Außerdem wird er jede noch so blöde Frage professionell und freundlich beantworten“, sagte Flöter. Ist einem der Tätowierer unsympathisch, rät der Experte, ein anderes Studio aufzusuchen. Bei einer Vorbesprechung klärt der Tätowierer über Risiken, Komplikationen und Allergien auf - im besten Fall mündlich und schriftlich.
Im Vorfeld sollte sich jeder gründlich Gedanken über das Motiv machen. Flöter rät, vor allem die Körperstelle mit Bedacht zu wählen - auch mit Blick in die Zukunft. „Ein nicht verdeckbares Tattoo kann bei der Jobsuche hinderlich sein.“ In einem professionellen Studio weisen Tätowierer auch darauf hin.
Erst ab 18 tätowieren lassen
Das Tattoo wird mit sterilen Nadeln und Einweghandschuhen gestochen. Alle Einweginstrumente sollten vor den Augen des Kunden ausgepackt werden. Eine Pflegeanleitung klärt Kunden über die Heilung auf: Dreimal täglich sollten sie ein frisch gestochenes Tattoo waschen und eincremen. Auf Sport und Saunagänge verzichten sie besser einige Tage lang. Auch direkte Sonneneinstrahlung tut dem Tattoo nicht gut. Nach zwei Wochen ist sind die Stiche in der Regel abgeheilt. „Sollte es wirklich zu Komplikationen kommen, sollte man zuerst den professionellen Tätowierer aufsuchen“, empfiehlt Flöter. In ernsten Fällen schickt er den Kunden zum Arzt.
Viele Studios tätowieren mit einer Einverständniserklärung der Eltern schon 16-Jährige. „Nach unseren Erfahrungen ist es aber sinnvoll, sich erst ab 18 Jahren tätowieren zu lassen“, sagte Flöter. „Da Minderjährige körperlich noch gar nicht ausgewachsen sind, würde sich eine Tätowierung beim Wachstum stark verändern.“
