Hirschtalg und Klebeband: Blasen vorbeugen
München/dpa. - Wanderer können Blasen an den Füßen am einfachsten mit einer Bandage aus medizinischem Klebeband verhindern. Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV) in München empfiehlt, empfindliche Stellen großzügig abzukleben.
«Dadurch sparen Sie sich das Geschmiere mit Hirschtalg», sagt Winter. Wirksam seien der Klassiker Hirschtalg und andere extrem fettige Cremes aber auch. Die Schmierschicht bewirke ebenso wie das Klebeband, dass die Schuhe nicht direkt auf der Haut reiben. Die Hautstellen könnten auch noch unmittelbar vor dem Losgehen eingecremt werden. Wer doppelt sicher gehen will, kann über die Fettschicht zusätzlich ein Heftpflaster kleben.
Gute Wandersocken sind außerdem an den üblichen Druckstellen an den Fersen oder auf dem Rist gepolstert. Es lohne sich also, in die oft teuren Funktionssocken zu investieren, sagt Winter. Alternativ könnten Wanderer wie früher unter normale Wollsocken dünne Seidensocken ziehen. «Sie müssen sehr glatt sein, damit wenig Reibung entsteht.» Sinnvoll kann es auch sein, bei einer Pause Schuhe und Socken auszuziehen - oder gleich frische Socken anzuziehen, wenn die alten komplett durchgeschwitzt sind.
Spürt ein Wanderer, dass der Schuh an einer Stelle drückt oder reibt, sollte er sofort ein Pflaster daraufkleben. Wer trotz aller Maßnahmen immer wieder Blasen bekommt, sollte über neue Schuhe nachdenken. «Dann könnte es sein, dass der Schuh nicht den richtigen Leisten hat», erklärt Winter. Jeder Hersteller habe eigene Leisten, die nicht zu jeder Fußform passen.
So unangenehm Blasen auch sind, seine Tour muss der Wanderer deswegen noch lange nicht abbrechen. Hat sich eine große Blase mit einem Wasserbeutel gebildet, rät der DAV-Experte, sie aufzustechen - «aber nur mit einer ungebrauchten, desinfizierten Nadel». Bleibt die Blase ungeöffnet, würde die Erhebung noch stärker am Schuh scheuern.
Nachdem das Wasser aus der geöffneten Blase geflossen ist, könne der Wanderer sie mit einem Pflaster schützen und in der Regel am nächsten Tag weiterwandern. Eine Pause ist laut Winter wenig sinnvoll. Denn bis die Wunde verheilt ist, dauere es zwei bis fünf Tage.