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Influenza-Angst  Grippewelle 2016 : Was ich jetzt über die Grippe-Impfung wissen muss

22.11.2016, 13:41
Viele plagen sich derzeit mit Erkältungsviren oder der Grippe herum.
Viele plagen sich derzeit mit Erkältungsviren oder der Grippe herum. dpa

Die Jahreszeit des Schniefens und Hustens ist angebrochen. Noch verursachen vor allem Erkältungsviren diese Symptome. Aber auch die echte Grippe steht vor dem Start.

Die echte Grippe lässt in Deutschland noch auf sich warten. Wer derzeit hustet und schnieft, habe in der Regel Erkältungsviren aufgeschnappt, sagte Silke Buda, Expertin des Robert Koch-Instituts (RKI). Es gebe so langsam die ersten Nachweise von Influenza-Erregern, eine erhöhte Grippe-Aktivität sei aber noch nirgendwo in Europa zu beobachten. „Wir sind noch ganz am Anfang. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich impfen zu lassen“, betonte Buda.

Grippewelle meist zum Jahreswechsel

Wie schwer die bevorstehende Grippesaison ausfällt, lässt sich nicht vorhersagen. Die vergangene verlief relativ moderat, nachdem es im Winter 2014/15 viele Deutsche heftig erwischt hatte. In den vergangenen Jahren begann die Grippewelle meist nach dem Jahreswechsel und erreichte ihren Höhepunkt zwischen Mitte Februar und Ende März.

Experten empfehlen, sich im Herbst gegen die Grippe impfen zu lassen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Grippe-Impfung im Überblick:

Wer soll sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt folgenden Risikogruppen eine Grippe-Impfung: Menschen, die über 60 Jahre alt sind. Kinder und Erwachsene, die an chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Asthma oder Diabetes leiden.

Menschen, die während ihrer Arbeit einer höheren Gefahr ausgesetzt sind, sich und andere anzustecken, wird eine Impfung empfohlen. Dazu zählen etwa Ärzte und weiteres Krankenhauspersonal sowie die Angestellten von Pflegeeinrichtungen und Altenheimen. Auch wer mit Geflügel und Wildvögeln in Berührung kommt, sollte sich impfen lassen.

Seit 2010 rät die Impfkommission auch Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel zu einer Impfung. Da Frauen in der Schwangerschaft ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen bei einer Grippe haben. Schwangere mit einer chronischen Grunderkrankung sollten sich auch schon im ersten Schwangerschaftsdrittel gegen Grippe impfen lassen.

Wie ist der Impfstoff zusammengesetzt?

Der Impfstoff enthält drei Virustypen, die aktuell für die Mehrzahl der Influenza-Infektionen beim Menschen verantwortlich sind. Die genaue Zusammensetzung wird jedes Jahr von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt.

Der Impfstoff für 2016/2017 unterscheidet sich in zwei der drei Komponenten von denen der vorigen Saison. Zudem sind auch zwei Impfstoffe mit je vier Komponenten auf dem Markt, bei denen je ein Stamm ausgetauscht wurde.

Beibehalten wurde jeweils der Stamm für die Schweinegrippe A(H1N1), der im vergangenen Jahr relativ viel kursierte. Aktualisiert wurde der Stamm für A(H3N2), der zuletzt auf der Südhalbkugel präsent war.

Wie gut wirkt dund welche Nebenwirkungen es gibt.

Wie gut wirkt die Impfung?

Vor allem bei älteren Menschen wird das Immunsystem durch die Impfung nicht so gut stimuliert. Trotzdem raten Experten gerade Älteren zu der Impfung, da auch eine teilweise Wirkung den Krankheitsverlauf abmildern kann.

In der Saison 2015/2016 etwa war die Schutzwirkung der Impfung „niedrig bis moderat“, so die Bilanz des RKI. In anderen Saisons war die Effektivität meist höher und lag zwischen 40 und 60 Prozent. Ein Grund für die niedrigeren Werte war, dass gegen Influenza B nicht die richtige Linie im Dreier-Impfstoff berücksichtigt worden war. Stärker verbreitet war letztendlich eine andere als die angenommene Variante.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Das Risiko von Nebenwirkungen ist gering. Die meisten Menschen vertragen die Impfung gut. Bei einigen kommt es vorüberhegend zu einer Rötung und Schwellung an der Impfstelle. Gelegentlich fühlen Impf-Patienten Symptome wie bei einer Erkältung, zum Beispiel Fieber, Frösteln, Schwitzen, Kopf- oder Gliederschmerzen. Diese klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

Wer darf nicht geimpft werden?

Mit den üblichen Impfstoffen darf nicht geimpft werden, wer eine Allergie gegen Hühnereiweiß hat. Für Allergiker sind Hühnereiweißfreie Impfstoffe geeignet. Auch wer an einem akuten Infekt mit mehr als 38,5 Grad Fieber leidet, sollte sich nicht impfen lassen.

Wie lange hält die Wirkung vor?

Bester Zeitpunkt für den Piks ist der Herbst von September bis November. Droht eine Grippewelle, lohnt auch noch danach eine Impfung. Wirklich geschützt ist man erst etwa zwei Wochen nach dem Impftermin, so lange braucht der Körper um den Schutz aufzubauen. Dieser hält dann etwa ein halbes Jahr

Was kostet die Impfung?

Für Personen, die einer der Risikogruppen angehören, ist die Impfung kostenlos. Andere müssen mit ihrer Krankenkasse abstimmen, ob diese die Kosten übernimmt. Einige Firmen lassen die Impfung für ihre Mitarbeiter kostenlos vom Betriebsarzt durchführen. (ef/dpa)