Gesundes Interesse: Gesundes Interesse: Die MZ-Aktion Gesundheitsmesse im Medienhaus lockt 1800 Besucher

Halle (Saale) - Also bitte, wer braucht denn Nachhilfeunterricht im Händewaschen? Ist doch ganz einfach: Ein bisschen Seife drauf, ein bisschen verreiben, abspülen, fertig. Wer seine Hände so säubert, konnte bei der Gesundheitsmesse der Mitteldeutschen Zeitung am Sonntag im halleschen Medienhaus buchstäblich sein blaues Wunder erleben.

Dort demonstrierten Hygiene-Experten des Krankenhauses Martha-Maria aus Halle-Dölau, wie es richtig geht: Ein spezielles Desinfektionsmittel, auf den Handflächen verteilt, verriet unter UV-Licht, wo man beim Waschen nachlässig war. Dort taten sich blaue Stellen auf, die Fachleute sprechen von „Benetzungslücken“.

Das Martha-Maria-Krankenhaus war nur einer von mehr als 20 Ausstellern der Messe, mit der die MZ ihre große, mit dem Health Media Award 2016 ausgezeichnete Gesundheitsserie beendete. Kliniken und andere Gesundheitsdienstleister sowie Vereine und Verbände informierten über ihre Angebote und luden zum Mitmachen und Ausprobieren ein - nicht nur beim Händewaschen, sondern auch beim Sehtest oder bei der Herzdruckmassage. Auf großes Interesse bei den knapp 1.800 Besuchern stießen Fachvorträge, in denen Referenten verschiedene Themen vertieften. Zum Teil drängten sich Wartende vor den Seminarräumen, blieb im Saal kaum ein Platz frei - etwa als es wertvolle Tipps gegen Herzschwäche gab.

Ein Thema, das sich auch Roswitha Ritter vorgemerkt hatte. „Ich will mich allgemein informieren, aber das interessiert mich besonders“, sagte die Besucherin aus Merseburg (Saalekreis) bei einer Verschnaufpause. Als Stärkung diente schmackhafter Gemüse-Eintopf, zubereitet vom Team der MZ Mahlzeit GmbH. Die Köche und ihre Helfer hatten auch Grillgemüse mit Kartoffeln und Hirtenkäse im Angebot sowie frisches Obst. Wer wollte, konnte sich auch Bratwurst und Kuchen schmecken lassen. Auch wenn beides nicht unbedingt als gesund gilt: Auf die Dosis kommt es an.

Gerhard Nordmann aus Schackstedt (Salzlandkreis) lobte nicht nur die Küche, sondern auch das Angebot der Messe: „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe mir schon den Blutzuckerspiegel messen lassen und mich über die korrekte Hände-Desinfektion informiert.“ Besucherinnen wie Edith Dräger aus Schkopau (Saalekreis) oder Ute Schrader aus Aschersleben (Salzlandkreis) gaben Anregungen für eine Neuauflage der Gesundheitsserie und der Messe. Informationen zum Betreuten Wohnen sein wünschenswert, so Dräger. Schrader lobte die Serie als informativ und interessant. „Aber ich hätte gerne mehr zu Gelenkproblemen und Hauterkrankungen gelesen.“

Gesundheit fängt bei Prävention an - und beim Wissen um den eigenen Körper. So konnten Besucher bei Kieser-Training eine so genannte Körper-Analyse-Messung vornehmen lassen. Dabei werden zum Beispiel der Anteil und die Verteilung des Körperfetts oder die Muskelmasse gemessen. Ein begehrtes Angebot, wie die Warteschlange vor dem Kieser-Messestand zeigte. Am Stand des halleschen Reha-Centrums demonstrierte Kerstin Teufel den Umgang mit dem „Flexibar“-Schwungstab. Werde dieser Fieberglas-Stab mit Schaumstoff-Elementen in Schwingungen versetzt, würden je nach Position verschiedene kleinere Muskelgruppen trainiert und gekräftigt, etwa am Rumpf oder an der Schulter, so die Expertin. Auch hier war Ausprobieren ausdrücklich erwünscht.

Und wie ist das nun mit dem richtigen Händewaschen? Am Stand des Marta-Maria-Krankenhauses gab Sylke Grabaum Auskunft: „Man sollte die Finger ineinander verschränken und darauf achten, dass alle Haut-Areale erreicht werden.“ So ließen sich Benetzungslücken vermeiden. Viele Menschen würden sich nicht ausreichend Zeit zum Händewaschen nehmen, so Grabaum: „Empfehlenswert sind 20 bis 30 Sekunden.“ Grabaum kümmert sich in der Klinik unter anderem um regelmäßige Schulungen des Personals mit dem Ziel, Mitarbeiter und Patienten so gut wie möglich vor Keimen zu schützen. „Hygiene ist Prophylaxe“, sagte die für das Thema zuständige Oberärztin Corinna Lindemann-Sperfeld.  (mz)