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Nicht zwingend ungesund Gesunde Ernährung: Was Sie über Fertiggerichte wissen müssen

Von Tim Lievertz 20.01.2020, 13:30
Ein Fertiggericht ist schnell zubereitet und erzeugt wenig Abwasch. (Symbolbild)
Ein Fertiggericht ist schnell zubereitet und erzeugt wenig Abwasch. (Symbolbild) picture alliance/dpa

Köln - Klar, praktisch sind Fertiggerichte allemal. Tüte aufreißen, kurz in Pfanne, Topf oder Backofen schmeißen, guten Appetit! Noch schneller als ihre Zubereitung ist allerdings der Ruf, der ihnen vorauseilt: Ungesund, wenige natürliche, dafür viele künstliche Zusatzstoffe.

Doch so schlecht, wie viele über das im Lebensmittelhandel als Convenience-Food bekannte Essen denken, ist dieses gar nicht. Zumindest nicht alles. Natürlich gibt es auch viele äußerst ungesunde Fertiggerichte. Oft übertreibt die Industrie es mit dem Geschmack. So schmeckt das Himbeer-Eis oft deutlich süßer als die Himbeere. Die Frucht selbst ist dann schnell nicht mehr süß genug. Zudem gibt Convenience-Food oft wenig Spielraum für eine individuelle Ernährung. Einfluss darauf, wie viel Fett, Salz und Zucker in den Gerichten landen, hat nur die Industrie. Wer allerdings sorgfältig auswählt, der kann sich auch gesund ernähren, obwohl ab und zu mal Fertiggerichte auf dem Teller landen.

Je länger haltbar, desto mehr Zusatzstoffe

Merken kann man sich eine Regel, die zwar nicht immer, aber für die allermeisten Fertiggerichte gilt: Je stärker sie verarbeitet, je länger sie haltbar sind, desto mehr Zusatzstoffe sind enthalten. Mit einher geht dann ein Verlust an Vitaminen und anderen Nährstoffen. Eine Instant-Suppe aus Pulver beispielsweise ist stark verarbeitet, nahezu ewig haltbar – enthält aber eben kaum Vitamine. Dass sie beispielsweise nach Pilzen schmeckt, liegt auch nicht an den Pilzen, die spärlich unter das Pulver gemischt wurden. Sondern an den Aromastoffen. Auch bei Konserven bleiben viele Nährstoffe auf der Strecke. Denn um die Lebensmittel haltbar zu machen, müssen sie mindestens zweimal erhitzt werden.

„Frisch geerntetes Gemüse weist den höchsten Nährstoffgehalt auf – das ist unbestritten“, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn. Aber: Je mehr Zeit zwischen Ernte und Essen vergeht, desto mehr Nährstoffe gehen verloren. Auch die Zubereitung fordert nochmal einige der Nährstoffe. Deshalb besitzt Tiefkühlkost manchmal sogar noch mehr Vitamine als die im Laden angebotene Frischware, weil sie sofort nach der Ernte schockgefroren wird. Der Vitaminverlust ist laut Restemeyer deutlich geringer als allgemein angenommen.

Auch Farbe und Geschmack bleiben weitestgehend erhalten, nur wenige Zusatzstoffe sind nötig. Mit Vorsicht zu genießen sind jedoch Pizzen und zusammengemischte Fertiggerichte, die tiefgefroren sind. Diese sind oft sehr fettig. Kaum Zusatzstoffe enthalten auch frische Fertigprodukte aus dem Kühlregal. Dafür sind sie eben deutlich schneller schlecht. Welche Fertiggerichte Sie sorglos kaufen können und welche Sie lieber im Regal stehen lassen, erfahren Sie hier.

Fast wie frisch

Die Menge macht´s

Weniger ist mehr

Lieber die Finger davon lassen