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Weltkrebstag Diese Lebensmittel können das Krebsrisiko steigern - Tipps für den Alltag

Jedes Jahr am 4. Februar ist Weltkrebstag. Doch nicht nur Laster wie Rauchen oder Alkohol bergen ein Risiko an Krebs zu erkranken. Welche täglichen Lebensmittel ebenfalls dazugehören und wie Sie das Krebsrisiko reduzieren können, lesen Sie hier.

04.02.2022, 08:00
Bei Lebensmitteln wie Wurst, Salz oder Milch ist Vorsicht geboten.
Bei Lebensmitteln wie Wurst, Salz oder Milch ist Vorsicht geboten. Foto: dpa (Symbol)

Magdeburg/DUR/it - Jedes Jahr erkranken in Deutschland 510.000 Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Über vier Millionen Menschen leben mit der Krankheit. Und rund 40 Prozent aller Krebsfälle könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden, heißt es auf der Seite der Deutschen Krebshilfe.

Vor allem Lebensmittel, die fast täglich konsumiert werden, enthalten oft krebserregende Stoffe oder können in großen Mengen Krebs auslösen. 

    Fleisch oder Wurst

  • die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft verarbeitetes Fleisch (Wurst, Schinken, Gepökeltes) als krebserregend ein
  • rotes Fleisch – zum Beispiel vom Rind, Schwein oder Lamm – bewertet sie als wahrscheinlich krebserregend
  • wenn zu viel davon gegessen wird, kann es das Risiko von Darmkrebs steigern
  • laut Stiftung Warentest werden gepökelte, geräucherte und einge­salzene Fleisch­produkte der höchsten Krebs­risikostufe zugeordnet – genau wie Tabak­rauchen
  • bei Fleisch und Wurst gilt: weniger ist mehr. Weniger rotes Fleisch essen und zu fettärmeren Sorten wie Geflügel greifen

Pro Woche sollte laut Deutscher Krebshilfe nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren gegessen werden. Vor allem die Männer würden diesen Richtwert oft deutlich übersteigen.

Auch den Richtwert von Salz überschreiten sowohl die Männer (80 Prozent) als auch die Frauen (70 Prozent) sehr häufig. Rund einen Teelöffel Salz sollten wir pro Tag zu uns nehmen. Doch wer es salziger mag, ist wahrscheinlich nicht nur verliebt, sondern steigert auch das Risiko an Magenkrebs zu erkranken. 

    Salz

  • Speisesalz versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen wie Natrium und Chlorid. Diese halten den Flüssigkeitshaushalt aufrecht und regulieren den Blutdruck
  • zu viel Salz kann zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen
  • Vorsicht ist vor allem bei Fertigprodukten geboten, denn diese enthalten oft sehr viel Salz

    Reis

  • auch Reis kann in großen Mengen krebserregend sein, da darin Arsen enthalten ist
  • das Arsen befindet sich bereits im Boden auf dem der Reis angebaut wird und wird so in die Reiskörner aufgenommen
  • auch bei regelmäßiger Aufnahme von geringen Mengen anorganischem Arsen können Gefäße und Nerven geschädigt werden, warnt die Verbraucherzentrale
  • es gebe jedoch keinen Grund, vollkommen auf Reis zu verzichten, jedoch sollte er in Maßen gegessen werden
  • laut Verbraucherzentrale ist asiatischer Reis meist höher mit Arsen belastet als europäischer

Bei hohen Temperaturen entsteht krebserregendes Acrylamid

    Zucker

  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen
  • Hinweise darauf, dass ein zu hoher Zuckerkonsum das Krebsrisiko steigert gibt es zwar nicht, aber:
  • wer viel Zucker isst, wird eher übergewichtig und Übergewicht erhöht das Risiko für 13 verschiedene Krebsarten
  • tückisch sind vor allem Fertiggerichte, da in ihnen oft Zucker hinzugefügt wurde
  • beim Einkaufen sollte auf der Zutatenliste auf folgende Inhaltsstoffe geachtet werden: Glucose, Fructose, Dextrose, Maltose, Lactose, modifizierte Stärke, Invertzuckersirup, Glucose-Fructose-Sirup, Maltodextrin, Molkenerzeugnis und Süßmolkenpulver

    Milch

  • bisher gibt es laut Deutscher Krebshilfe nur einen Verdacht, dass zu viel Milch oder Milchprodukte zu Prostatakrebs führen können
  • andererseits gibt es jedoch auch Hinweise, dass Milch sogar vor Dickdarmkrebs und bei Frauen vor Brustkrebs schützt
  • Stiftung Warentest rät Männer, dass sie nicht ständig mehr als 1,5 Gramm Kalzium pro Tag zu sich nehmen sollen. Das entspricht etwa 1,25 Liter Milch

    Pommes, Kekse und Kaffee

  • bei kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln, die gebraten, geröstet oder gebacken werden, ist Vorsicht geboten
  • während der Zubereitung entsteht nämlich Acrylamid, das bei Studien mit Tieren krebserregend und nervenschädigend gewirkt hat
  • die genaue Wirkung von Acrylamid auf den menschlichen Organismus ist bislang allerdings nicht abschließend geklärt, erklärt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

Neben einiger Lebensmittel, die das Krebsrisiko erhöhen, kann auch einiges im Alltag getan werden, um eben dieses Risiko zu senken.

    Tipps, um das Krebsrisiko zu senken

  • nicht zu heiß trinken, denn zu heiße Getränke greifen die Speiseröhre an. Die WHO hat sehr heiße Getränke daher auch als „wahr­scheinlich krebs­er­regend“ einge­stuft
  • beim Grillen sollte ebenfalls auf nicht zu heiße Temperaturen geachtet werden
  • beim unvollständigen Verbrennen von Holz, Kohle und Fett bilden sich bestimmte Kohlenwasserstoffe, die sich auch in Teer finden und die Krebs auslösen
  • Lebensmittel nicht zu stark erhitzen: Pommes, Brot, Toast, Bratkartoffeln oder andere stärkehaltige Lebensmittel sollten lieber goldig statt knusprig braun gebacken, frittiert oder gebraten werden, denn bei hohen Temperaturen bildet sich das krebserregende Acrylamid