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Die Abteilung für Schmerztherapie Die Abteilung für Schmerztherapie: im Klinikum Burgenlandkreis

26.10.2018, 11:11

Chronischer Schmerz und die Therapie

KLINIKUM BURGENLANDKREIS - Der Patient als Mensch steht ganzheitlich im Mittelpunkt (bio-psycho-sozialer Ansatz). Mehr als 3,5 Mio. Bundesbürger leiden unter chronischen Schmerzen. Zu ihnen gehört auch Frau W., die an einem Spätsommer-Tag zur stationären Aufnahme ins Naumburger Krankenhaus kommt. Die Rückenschmerzen, unter denen die Patientin leidet, bestehen schon seit Jahren. An den genauen Beginn der Beschwerden kann sich Frau W. schon gar nicht mehr erinnern. „Irgendwie sind die Schmerzen ein Teil von mir geworden und bestimmen über meinen Alltag“, sagt sie.

Zahlreiche Behandlungen sind schon ambulant durchgeführt worden, ohne dass der Rückenschmerz dauerhaft besser geworden wäre. Krankengeschichten wie die von Frau W. hört das Behandlungsteam der Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie täglich. „Der chronische Schmerz hat - ganz im Gegensatz zum Akutschmerz – seine Warnfunktion gänzlich verloren und stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar“, sagt Chefarzt Dr. med. Alexander Fischer. Menschen wie Frau W. sind durch die chronischen Schmerzen ganz erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt, aber auch die psychische bzw. seelische Verfassung und die körperliche Leistungsfähigkeit sind betroffen.

Unter multimodaler Schmerztherapie wird die umfassende und individuelle Behandlung chronischer Schmerzen, wie Rücken-, Gelenk und Kopfschmerzen, Arthroseoder rheumatische Erkrankungen durch Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete verstanden.

Neben organisch-strukturellen Veränderungen kann auch eine zunehmende Arbeitsverdichtung mit Stress, ungesunde Ernährung sowie mangelnde Bewegung eine wesentliche Rolle in der Entstehung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzen einnehmen. Hinzu kommen auch psychische Beeinträchtigungen bis hin zu Angst- und Depressionserkrankungen, die ein wichtiger Faktor im weiteren Verlauf der Schmerzerkrankung darstellen.


Das Klinikum Burgenlandkreis hat dazu sein Versorgungsangebot für Patienten mit chronischen Schmerzen ausgebaut und bietet seit Mai 2014 eine stationäre Schmerztherapie am Saale-Unstrut Klinikum in Naumburg an. Seit August 2018 gibt es dieses Angebot nun auch am Georgius Agricola Klinikum in Zeitz.

Die Behandlungs-Teams um Herrn Chefarzt Dr. Alexander Fischer bestehen aus erfahrenen Medizinern, spezialisierten Pflegekräften, sogenannten Pain Nurses, Psychotherapeuten und Psychologen sowie Physio- und Ergotherapeuten. Zusammen kümmern sie sich um die Patienten im Rahmen eines interdisziplinären multimodalen Behandlungskonzeptes.

Das Konzept

Frau W. durchläuft in einer Gruppe, bestehend aus insgesamt acht Teilnehmern, die ebenfalls an chronischen Schmerzen leiden, ein 12- bis 18-tägiges Therapie-Programm. Hierbei werden sowohl medikamentöse Schulmedizin als auch komplementäre (nicht-medikamentöse) Therapieformen angewandt. Zu Letzterem gehören zum Beispiel die klassischen Naturheilverfahren nach Kneipp oder die Aromaöltherapie, jedoch auch bewährte fernöstliche Therapieformenwie Akupunktur, Yoga und Achtsamkeitstraining. Neben schmerzlindernden Medikamenten wählt das Behandlungsteam für Frau W. aus folgenden Behandlungsoptionen zur Schmerztherapie aus:

Zur Diagnostik und Therapie von Schmerzsyndromen kommt unter anderem auch ein modernes Oberflächen-EMG/Biofeedback-Gerät zum Einsatz. Hierbei werden mittels aufgeklebten Hautelektroden Muskelaktivitäten sichtbar gemacht. Alles funktioniert ähnlich wie beim EKG. Frau W. lernt bei dieser Untersuchung, wie der entsprechende Muskel bewusst aktiviert und wieder entspannt werden kann.

Viele der stationär aufgenommenen Patienten kommen mit einem konkreten Behandlungsziel in die Abteilung. Sie wollen beispielsweise weniger oder gar keine Tabletten gegen die Schmerzen nehmen. Innerhalb der zwei- bis dreiwöchigen Therapie wird mit ihnen gemeinsam geübt, wie sie aktiver und leistungsfähiger werden, um sich nicht vom Schmerz kontrollieren zu lassen. Das Programm wird sehr gut angenommen. Die Anwendungen sind für die Patienten oft neu und bringen ihnen teilweise überraschende Erkenntnisse, im Alltag etwas anders zu machen.


Die häufigsten Krankheitsbilder

Hauptziele des 12 bis 18-tägigen multimodalen Konzeptes sind:

Kontakt

Saale-Unstrut Klinikum Naumburg
Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie
Humboldtstraße 31, 06618 Naumburg
Telefon: 03445/721-324
E-Mail: [email protected]


Georgius Agricola Klinikum Zeitz
Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie
Lindenallee 1, 06712 Zeitz
Telefon 03441/740-538 und 03441/740-540
E-Mail: [email protected]


Bitte vereinbaren Sie zunächst einen Termin in der ambulanten Sprechstunde von Herrn Chefarzt Dr. med. Alexander Fischer und Frau Oberärztin Cornelia Steinhäuser im Ambulanten Zentrum (MVZ). Telefon: 03445/722800


www.klinikum-burgenlandkreis.de