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Folgen eines Herzinfarkts Darum ist Angst vor Sex unbegründet

Aktualisiert: 10.5.2021, 22:32
Ein junges Paar liegt im Bett. 
Ein junges Paar liegt im Bett.  (Foto: dpa)

Halle (Saale) - Viele Menschen mit Herzerkrankungen haben Angst vor Sex. Und häufig sind die Partner noch gehemmter als die Patienten. Die Sorgen sind nach den Worten des Kardiologen Professor Bernhard Schwaab unbegründet. „Sexuelle Aktivität ist mit Herzerkrankungen ohne Angst möglich“, sagt der Arzt.

Eine neue Langzeitstudie aus Israel hat das noch einmal bestätigt. Dabei wurde untersucht, ob und wie Sexualität das Weiterleben nach einem Herzinfarkt beeinflusst. Dafür wurden knapp 500 Patienten unter 65?Jahren, die Anfang der 1990er Jahre einen ersten Herzinfarkt hatten, zu ihrer Sexualität befragt. 22?Jahre später wurde überprüft, wer noch lebte und wer verstorben war.

Und was haben die Autoren zum Thema Sex letztlich herausgefunden? In aller Vorsicht lasse sich sagen, dass es einen positiven Einfluss auf das weitere Leben haben kann, wenn man kurze Zeit nach dem Infarkt wieder sexuell aktiv ist.

Schwaab ordnet es so ein: „Die Studie zeigt, dass Sexualität nach dem Herzinfarkt nicht gefährlich ist.“ Diese Erkenntnis sei nicht neu, sagt der Experte aus dem wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung weiter.

Sexualität sei aber im Zusammenhang mit Herzerkrankungen oft mit Angst behaftet. „Insofern ist diese wissenschaftliche Arbeit wichtig, weil sie ein weiterer Baustein ist, der zeigt, dass Sex nach einem Herzinfarkt in aller Regel harmlos ist.“

Die Frage, ob Sex nach einem Herzinfarkt das Leben verlängert, kann die Studie allerdings nicht beantworten. Dabei spielen zu viele weitere Faktoren ebenfalls eine Rolle. Allgemein lasse sich aber sagen: „Wer körperlich aktiv ist nach einem akuten Herzinfarkt, lebt länger - und sexuelle Aktivität ist ja ein Teil davon“, sagt Schwaab. (mz)