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Crunning Crunning: Krabbeln wie Babys - was hinter dem neuen Fitnesstrend steckt

12.01.2017, 23:00

Nein, es handelt sich nicht um eine post-pubertäre Phase, in der sich Erwachsene zu ihren eigenen Wurzeln zurückbesinnen: Wenn eine Horde krabbelnder Erwachsener an Ihnen vorbeizieht, dann sind es wahrscheinlich Crunner bei ihrem täglichen Workout. Klingt skurril, soll aber äußerst effektiv sein. 

Crunning – eine Wortneuschöpfung, die sich aus den Begriffen „Running“ (dt. laufen) und „Crawling“ (dt. krabbeln) zusammensetzt – gilt im Netz als der neuste Fitnesstrend. Der Australier Shaun McCarthy gründete in Melbourne den ersten Crunning-Verein der Welt. Er und seine Freunde betreiben den Trendsport als Ausgleich zu einem eher schnöden und bewegungsarmen Büroalltag. 

So funktioniert Crunning

Auf alle Viere, fertig, los! Beim Crunning geht es darum, eine vorher genau definierte Strecke möglichst schnell und natürlich krabbelnd zurückzulegen. Erlaubte Utensilien: Schützende Handschuhe und ein Helm. Denn gerade Anfänger würden sich noch oft überschlagen und sollten die Finger schützen, erklärt Shaun McCarthy gegenüber einem Galileo-Reporter. Darum gilt: Wer mit dem Crunning startet, sollte es langsam angehen lassen und genügend Pausen zwischen den Einheiten einplanen, um die beanspruchte Muskulatur nicht zu überlasten. 

Crunning anstrengender als Joggen?

Bereits ein 15-minütiges Crunning-Workout soll rund 115 Kalorien mehr verbrennen als ein ebenso langer Dauerlauf, so Crunning-Guru McCarthy. 

Was bringt Crunning überhaupt?

Auch wenn der Spaßfaktor sichtbar eine Rolle spielt, so baut der Körper bei den Bewegungsabläufen auf natürliche Weise besonders viel Muskelkraft auf – obwohl dabei nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird. 

Im Praxistest ist der Personal Trainer Kaan Kahraman schnell überzeugt und bestätigt, dass beim Crunning viele Muskelgruppen trainiert werden: dazu zählen der Brustkorb, der Trizeps, die Delta-Muskeln, der obere Rückenbereich sowie die Oberschenkel und das Gesäß. Wer diese Muskelgruppen mit traditionellen Übungen im Fitnessstudio ansprechen wolle, müsse mindestens an den Hanteln (Trizeps und Delta-Muskeln) und der Butterfly-Maschine (Brustkorb) sowie anderen Geräten für Beine, Bauch und Gesäß trainieren, so der Personal Trainer. „Crunning ist eine gute Alternative zu normalen Workouts“, meint der Profi abschließend. 

Wer hat sich das denn ausgedacht?

Wer denkt, Crunning wäre eine Schnapsidee, die sich irgendjemand hat einfallen lassen und nun im Netz zum Mega-Trend stilisiert, der irrt. So berichtet das Wissenschaftsmagazin Galileo, dass schon die Shaolin-Mönche in China das Krabbeln von Treppen als beliebte Trainingsmethode einsetzten. (sar)