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Aluminium, Parabene Aluminium, Parabene: Was Sie über Deodorants wissen sollten

03.06.2014, 14:18
Gift aus der Deo-Dose? Die in Antitranspirant enthaltenen Aluminiumsalze stehen unter Verdacht, Brustkrebs auszulösen.
Gift aus der Deo-Dose? Die in Antitranspirant enthaltenen Aluminiumsalze stehen unter Verdacht, Brustkrebs auszulösen. DPA (Symbolbild) Lizenz

Im Sommer schwitzen wir noch mehr als ohnehin schon. Viele Deodorants und Antitranspirantien versprechen Abhilfe – und das teilweise für mehr als 48 Stunden. Doch worauf müssen Verbraucher bei den Geruchskillern achten? Und sind Inhaltsstoffe wie Aluminum und Parabene womöglich gefährlich? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was versteht man unter einem „Deo“?

Deodorants, kurz Deos genannt, sind Kosmetika, die den Schweißgeruch verringern oder überdecken sollen. Sie werden als Stick, Roller, Creme oder auch Aerosol-Pumpspray angeboten. Schon in der Antike und im alten Ägypten wurden parfümierte Öle benutzt, um den Schweißgeruch zu übertünchen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Deodorant und einem Antitranspirant?

Deodorants überdecken den Schweißgeruch in der Regel. Außerdem setzen sie auf die Abtötung der schweißzersetzenden Bakterien, die den unerwünschten Geruch verursachen.

Im Gegensatz zu Deodorants haben „Antitranspirantien“ eine schweißhemmende Wirkung. Möglich macht es das Leichtmetall Aluminium, das natürlicherweise auf der Erde vorkommt. In Form von Aluminiumsalzen wird es als Schweißhemmer in Antitranspirantien eingesetzt. Der Wirkstoff gerät zunehmend in die Kritik, weil er unter Verdacht steht, Brustkrebs auszulösen.

Kann Aluminium in Antitranspirantien wirklich Brustkrebs verursachen?

Die wissenschaftlichen Untersuchungen dazu sind widersprüchlich. „Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium aus Antitranspirantien und der Entstehung von Brustkrebs konnte wissenschaftlich bisher nicht belegt werden“, erklärt das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) auf seiner Internetseite. In einer 2011 veröffentlichten Studie wurden in der Brustwarzenflüssigkeit von Brustkrebspatientinnen jedoch höhere Aluminiumkonzentrationen nachgewiesen als bei gesunden Probanden.

Andere Studien konnten eine solche Korrelation nicht belegen. Es bestehe weiterer Forschungsbedarf, um diese Frage abschließend zu klären, bilanziert das BfR.

Können die Konservierungsstoffe Parabene Brustkrebs verursachen?

Der Verdacht, bestimmte Konservierungsstoffe – die so genannten Parabene – begünstigten Brustkrebs, habe sich bislang als nicht stichhaltig erwiesen, schreibt die Stiftung Warentest.

Sollte ich auf Antitranspirantien mit Aluminium verzichten?

Wir nehmen Aluminium ohnehin schon über Trinkwasser und andere Lebensmittel auf. Dazu können etwa Backwaren, Teeblätter und Gewürze gehören. In hohen Dosen wirkt Aluminium wie ein Nervengift und kann sich auf die Fruchtbarkeit und die Knochen auswirken. Die wöchentlich tolerierbare Aufnahmemenge von 1 Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht sei wahrscheinlich bei einem Teil der Bevölkerung alleine durch Lebensmittel ausgeschöpft, schreibt das BfR. Sie könnte aber je nach Körpergewicht auch schon schon bei einmaliger täglicher Verwendung eines Antitranspirants ausgeschöpft sein.

Das BfR empfiehlt daher die Aufnahme von Aluminium, zu der Kosmetika wie Antitranspirantien entscheidend beitragen, prinzipiell zu reduzieren. Die Aluminiumaufnahme über Antitranspirantien werde vor allem gesenkt, indem diese nicht unmittelbar nach der Rasur beziehungsweise bei geschädigter Achselhaut auf die Haut verwendet würden.

Wie erkenne ich aluminiumfreie Produkte?

Aluminium wird als Inhaltsstoff (etwa als „Aluminium Chlorhydrate“) aufgeführt. Allerdings nennen sich nicht alle Produkte, die Aluminium enthalten, auch Antitranspirante, sondern teilweise auch Deodorant worauf die Stiftung Warentest hinweist, die in ihrem aktuellen Heft Deodorants und Antitranspirante testet. Wer gänzlich auf Aluminiumsalze in seinem Deo verzichten möchte, sollte sich also in jedem Fall die Inhaltsstoffliste durchlesen. (rer)

Gerade im Sommer werden viele Menschen von Schweißausbrüchen geplagt.
Gerade im Sommer werden viele Menschen von Schweißausbrüchen geplagt.
dpa (Symbolbild) Lizenz