Ähnelt einer Melone: Die entwässernde Koloquinthe
München/dpa. - Apfelquitte, Ziegenkürbis oder Papiergurke: Die Koloquinthe hat viele Namen. Optisch erinnert die Heilpflanze an eine kleinformatige Wassermelone, und das ist kein Wunder: Sie gehört ebenfalls zu den Kürbisgewächsen.
Das erläutert Marion Kandler vom Naturheilkundeverein NHV Theophrastus in München. Und die weiteren Bezeichnungen Bitterapfel oder bittere Gurke geben sogar einen Hinweis auf die Verwendung der Koloquinthe: «Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe ist ein Extrakt der Pflanze abführend und verdauungsfördernd», zählt die Internistin auf. Außerdem entgifte er die Leber und fördere die Magen- und Gallensaftproduktion.
Die Koloquinthe gilt Experten zufolge als eines der wenigen Abführmittel, die nicht zur Abhängigkeit führen. Kandler bezeichnet den Pflanzenextrakt daher als «Kleinod» in der Therapie von Verdauungsstörungen und bei der Entgiftung. Allerdings ist er verschreibungspflichtig und daher nicht für die Selbstmedikation geeignet. Nicht angewendet werden darf er während der Schwangerschaft, Stillzeit oder Menstruation und auch nicht bei einem Darmverschluss.
Ursprünglich beheimatet ist die Koloquinthe in den Steppen und Wüsten Nordafrikas, Vorderasiens und Arabiens. Heute wird die ein bis zwei Meter große Rankpflanze in Spanien, Zypern, Syrien und Vorderindien kultiviert. An den behaarten Stängeln bilden sich fünf bis zwölf Zentimeter große, handförmige Blätter. Die Frucht ist zehn Zentimeter groß, rund und vor der Reife hellgrün. Die reife Frucht hat dann eine gelbe oder gelb-grün gestreifte Rinde. Das Fruchtfleisch ist weiß, trocken und schwammig.
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