Absatz flach offen Absatz flach offen: Welche Schuhe Ihren Füßen guttun - und welche nicht
Unsere Füße leisten Schwerstarbeit: Im Laufe unseres Lebens tragen sie uns durchschnittlich viermal um die Erde, haben Wissenschaftler herausgefunden. Als Dank dafür pferchen wir unsere „Schrittmacher“ in unzureichendes Schuhwerk: zu schmale oder zu weite Schuhe und tun ihnen wenig Gutes.
Kein Wunder, dass neun von zehn Deutschen kranke Füße haben. Wie Sie gesünder durchs Leben gehen, erklärt Dr. Thomas Schneider, leitender Orthopäde der Gelenk-Klinik in Gundelfingen.
Vorsicht vor zu kleinen Schuhen
Jedes Jahr legen wir Millionen Schritte zurück, oft jedoch in viel zu engen, unbequemen Schuhen. Das hat nicht nur Schmerzen und Blasen zur Folge: Werden die Zehen gestaucht, so erschlaffen die kurzen Fußmuskeln und die Bänder des Vorfußes. Es drohen Spreizfuß, Nervenschmerzen (Morton Neurom) sowie Fußdeformationen wie Hallux valgus (Schiefzehen).
Doch nicht nur die Basis leidet unter dem beengten Dasein: Über Muskeln und Sehnen miteinander verbunden, kann sich eine Fehlstellung der Füße auch ungünstig auf Rücken- und Körperhaltung auswirken.
Zu große Schuhe können auch schaden
Nicht nur zu kleine Schuhe machen den Füßen das Leben zur Hölle. Sind diese zu groß, hat der Fuß keinen Halt beim Abrollen und rutscht im Schuh hin und her. Verletzungen und orthopädische Fehlbildungen folgen buchstäblich auf Schritt und Tritt.
Füße mögen flache Sohlen
Der ideale Schuh lässt den Zehen einerseits trotz Führung genügend Spielraum, umschließt andererseits die Ferse perfekt. Flache flexible Schuhsohlen erlauben beim Gehen ein natürliches Abrollen. Ein stabiler Schaft und eine griffige, rutschfeste Sohle sorgen für sicheren Halt beim Herbstspaziergang durch den Wald.
Spitze Schuhe schaden den Zehen
Zu wenig Bewegungsfreiheit disqualifiziert auch dicke, starre und spitz zulaufende Schuhsohlen. Weil der Vorfuß zu wenig Raum hat, erschlafft das vordere Fußgewölbe (Quergewölbe). Nicht minder problematisch sind hohe Absätze, wie sie beispielsweise High Heels „auszeichnen“. Neben der Gefahr des Umknickens drohen bei dauerhaftem Tragen verkürzte Muskeln und Schmerzen.
Gymnastik fördert Beweglichkeit
Balsam für strapazierte Füße ist regelmäßige Gymnastik. Um die Füße zu kräftigen, Verspannungen zu lockern und die Beweglichkeit zu fördern, täglich ein paar Minuten die Füße kreisen lassen und die Zehen krallen und strecken.
Eine gute praktische Übung bietet auch das Zusammenknüllen von Zeitungspapier mit den Füßen. Regelmäßige Gymnastik verbessert nicht nur die Beweglichkeit der Füße, sondern auch deren Durchblutung – ein wichtiger Schutzfaktor vor allem in der kühleren Jahreszeit, um das Immunsystem gegen Viren zu wappnen.
Weitere Tipps, wie wir unsere Füße im Alltag verwöhnen können
Möglichst oft barfuß laufen
Bei jeder passenden Gelegenheit möglichst ganz aufs Schuhwerk verzichten. Erlauben die Temperaturen kein Barfußlaufen im Freien, so geht es auch daheim beim Gang über den Teppich oder das Parkett.
Denn erwiesen ist: Regelmäßiges Laufen mit nackten Füßen fördert die gesunde Zehenstellung und kann somit Schäden wie Senk- und Spreizfüße korrigieren bzw. verhindern. Und auch auf die Bandscheiben wirkt die „Freiluft-Bewegung“ wohltuend: Erschütterungen und Stöße werden gedämpft, Blockaden der Wirbelgelenke lösen sich auf.
Wechselduschen für warme Füße
Der Fuß-Gesundheit zugute kommen auch Wechselduschen zur Temperaturregulation. Die Füße „lernen“ dadurch auch an kühlen Tagen warm zu bleiben. Und wer warme Füße behält, der fühlt sich wohler und senkt das Risiko von Erkältungen.
Massagen mit dem Noppenball
Angenehm für die Füße ist auch hin und wieder eine kurze Massage: Dabei genügt ein kleiner Noppenball, um die Durchblutung der Sohle zu stimulieren und die Beweglichkeit zu fördern. Oder einfach die Fußsohle mit dem Daumen oder der Hand in gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen massieren.
Fußbäder schützen vor Bakterien
Ein tägliches Fußbad und spezielle Cremes schützen die Füße vor Bakterien und verhindern ein Austrocknen der Haut. Nach jedem Bad die Füße gründlich abtrocknen, das vermeidet Fußpilz. Kräutercremes oder andere Pflegelotionen schützen bei Rissen und trockener Haut.
Ruhepausen für müde Füße
Falls möglich, mehrmals täglich die Füße kurz hoch legen. Dies fördert den Rückfluss des Blutes - und außerdem schätzen auch strapazierte Füße kleine Pausen zwischendurch. (red/spe)