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5:2-Diät 5:2-Diät: Der Abnehm-Trend aus Großbritannien

10.01.2014, 11:11
Zwei Tage fasten, fünf Tage schlemmen: Der Diät-Trend aus Großbritannien lautet 5:2.
Zwei Tage fasten, fünf Tage schlemmen: Der Diät-Trend aus Großbritannien lautet 5:2. dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ/DMN - Low Carb, wenig Fett und immer fleißig Kalorien zählen. Zum neuen Jahr sind Diäten gefragt wie nie. Auch wenn Experten vor dem Jojo-Effekt warnen. Sprich: Essen wir über einen längeren Zeitraum nur wenige Kalorien, stellt sich unserer Stoffwechsel darauf ein und verbrennt auch weniger. Essen wir nach der Hungerphase wieder normal, kann der Körper die zusätzlichen Kalorien nicht mehr verwerten und speichert sie als Fett für kommende Hungerperioden.

Aus Großbritannien kommt nun ein neuer Abnehm-Trend auch nach Deutschland, sogenanntes Intervallfasten, berühmt geworden als die 5:2-Diät. Hinter den Zahlen verbirgt sich ein einfaches Muster. Fünf Tage darf man ganz normal essen, an zwei Tagen in der Woche muss dafür gefastet werden.

Populär machte das Diät-Prinzip der britische Arzt und TV-Journalist Michael Mosley. Sein Abnehm-Buch „The Fast Diet“, das er gemeinsam mit der Autorin Mimi Spencer verfasst hat, war im Vereinigten Königreich im vergangenen Jahr Amazon-Bestseller. Schätzungen zufolge probierten vier von zehn abnehmwilligen Briten die 5:2-Diät, berichtet „The Independent“.

Acht Kilo in drei Monaten

Mosley erzählt in dem Buch auch von seinen eigenen Abnehmerfolgen. In drei Monaten verlor er acht Kilo Gewicht und seine Blutwerte verbesserten sich erheblich. Eine Vorstufte zum Diabetes, die bei ihm festgestellt worden war, verschwand.

Ein weiterer Grund für die Popularität des neuen Diätansatzes ist, er ist ziemlich simpel: Fünf Tage in der Woche darf gegessen werden, wonach einem gerade der Sinn steht. Doch an zwei Tagen in der Woche, die man selbst wählen kann, wird gefastet. Frauen sollen dann nur 500 Kilokalorien zu sich nehmen, Männer 600. Empfohlen werden an diesen Tagen gut sättigende protein- und ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Fisch, Fleisch und Gemüse. Mit diesem Diät-Plan verlieren Frauen knapp ein Pfund pro Woche, Männer etwas mehr, schreibt Mosley.

Geringeres Brustkrebsrisiko

Die 5:2-Diät vereinfacht, was bereits in Studien über das Intervall-Fasten herausgefunden wurde. Michelle Harvie, Ernährungsmedizinerin an der Universität Manchester, entwickelte bereits vor einigen Jahren ihr Konzept des Intervallfastens. Ursprünglich um das Brustkrebsrisiko von Frauen zu senken, denn Übergewicht ist ein Risikofaktor für Krebs. Ihre Formel lautete: Fünf Tage lang normal essen, an zwei Tagen dafür nur 650 Kilokalorien und keine Kohlenhydrate wie Weißbrot, Nudeln oder Zucker.

Die Wissenschaftlerin verglich den Intervall-Ansatz mit einer mit einer normalen Diät, bei der die übergewichtigen Teilnehmerinnen täglich fettarme Mahlzeiten von insgesamt 1500 Kilokalorien zu sich nahmen. Ergebnis: Zwar nahmen beide Gruppen etwa gleich viel ab, doch den 5:2-Ansatz hielten mehr Teilnehmerinnen durch und diese verloren mehr gefährliches Bauchfett.

Mittlerweile geht der Trend gar zu kürzeren Intervallen. Krista Varady von der University of Illinois in Chicago hat bereits verschiedene Studien zum Thema veröffentlicht. Zuletzt setzte sie gar auf abwechselnd einen Tag Diät, einen Tag normal essen. Nach acht Wochen hatten die Teilnehmer ihrer Studie im Schnitt vier Kilogramm verloren, gleichzeitig sank ihr Risiko für Diabetes oder eine Herzerkrankung.

Unkritisch sehen Mediziner den neuen Diättrend nicht. Vergangene Woche veranstaltete die British Nutrition Foundation ein Symposium. Thema: „Wie wirksam sind moderne Diäten?“ Ein Programmpunkt: Intervallfasten. Laut der britischen Gesundheitsbehörde National Health Service sind die Beweise für die Wirksamkeit von 5.2-Diäten bislang dürftig. Außerdem seien sie ein ziemlich radikaler Versuch, Gewicht zu verlieren.