weltweite aktion zur männergesundheit "Movember" und "No-Shave November": Wie der Bartwuchs Menschenleben retten soll
Der Bart ist für so manchen Mann ein Heiligtum. Die natürliche Gesichtsbehaarung taucht in vielen Formen auf - das Rasieren und Stutzen ist dafür meist unabkömmlich. Doch im November verzichten viele Männer darauf, denn der Monat steht seit einigen Jahren im Zeichen des "Wildwuchses" - als "No-Shave November" oder "Movember".
Magdeburg/Halle (Saale)/DUR - Er ist ein natürlicher Körperschmuck, schützt die Gesichtshaut vor Wind und Wetter und symbolisiert in einigen Kulturkreisen den Ausdruck von Männlichkeit: der Bart. Viele Männer in Deutschland sind Fans des körpereigenen Gesichtsschmucks und tragen zum Teil kreative Frisuren.
Das Rasieren, Trimmen und Stutzen gehört dabei zur täglichen Kosmetik dazu. Doch im November soll der Rasierer am besten gut versteckt werden, denn es ist "No-Shave November" beziehungsweise "Movember".
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"No-Shave" oder "Mo"?
Der „No-Shave November“ entspringt der Aktion "Movember". Einem Kofferwort aus Moustache, also dem englischen Wort für Schnurrbart, und November. Der "Movember" ging vor vielen Jahren viral.
Beim "No-Shave November", zu deutsch "rasurfreier November", soll das Haar einen Monat lang von Rasierer und Hobel unberührt bleiben. Doch die freie Entfaltung des Haarwuchses im Gesichtsbereich ist kein kurzzeitiger Trend. Die Aktion verfolgt einen tieferen Sinn: Es geht um die Männergesundheit.
Der "No-Shave November" will auf Prostata- und Hodenkrebs aufmerksam machen, also Krebsarten, die überwiegend Männer betreffen. Das Nichtrasieren soll dabei symbolisch das Bewusstsein und Gedenken an Männer stärken, die durch eine Chemotherapie als Behandlung einer Krebserkrankung Haare verloren haben. Die Teilnehmer sammeln den gesamten November über Spenden ein, die mit dem Geld generiert werden, das durch das Nichtrasieren gespart wird.
Ursprünge in den USA und Australien
Beide Aktionen - "No-Shave November" und "Movember" verfolgen das Ziel, das Bewusstsein zur Männergesundheit zu stärken, doch diese haben einen unterschiedlichen Ursprung.
Der "No-Shave November" tritt als Aktion eher im englischsprachigen Raum in Erscheinung. Begründet wurde er durch die Familie Hill, die in der US-Metropole Chicago ansässig ist. Der Vater der acht Hill-Kinder verstarb im Jahr 2007 an Darmkrebs. Die Hills nahmen den Tod des Vaters zum Anlass, um durch ihre im Jahr 2009 gestartete Haar-Kampagne Geld für den Kampf gegen die Krankheit zu generieren.
Der "No-Shave November" wird im engeren Sinne so verstanden, dass auf die Haarentfernung einen Monat lang komplett verzichtet wird. Viele Teilnehmer lassen also nicht nur den Bart im Gesicht wachsen, sondern verzichten auch einen Monat lang auf den Friseurbesuch. Auch an anderen Körperteilen kann oder soll auf die Haarentfernung verzichtet werden, um das dadurch gesparte Geld zu spenden.
Auch andere Aktionen laufen unter dem Motto "Movember"
Der "Movember" wurde im Jahre 2003 von den Australiern Travis Garone und Luke Slattery in Melbourne ins Leben gerufen. Ein Jahr später startete dann auch die erste offizielle Aktion und verbreitete sich von Australien aus in andere Länder. In Deutschland wurde der "Movember" durch die verbreitung in sozialen Medien etwa im Jahr 2012 populär. Die Aktion möchte nach eigener Aussage auf die psychische Gesundheit und Suizidprävention, Prostatakrebs und Hodenkrebs aufmerksam machen.
Der "Movember" bietet für das selbige Ziel noch eine weitere Aktion an: Den "Move für Movember", bei dem im Laufe des Monats 60 Kilometer gelaufen oder gegangen werden sollen. Auf Facebook und Instagram hat die Aktion weltweit knapp 170.000 beziehungsweise rund 200.000 Unterstützer.
Aktion in sozialen Medien beliebt
Seit 2003 hat die Aktion "Movember" über 1.250 Projekte zur Männergesundheit weltweit finanziert. Des Weiteren setzt sie sich zum Ziel, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle von Männern bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren.
Unter den Hashtags #NoShaveNovember und #Movember haben zahlreiche User auf Twitter, Instagram und Facebook bereits den Aktionsmonat eingeläutet. Wie sich die Beteiligten bis zum Monatsende verändert haben und wie viel Geld gespendet werden konnte, wird sich zum Novemberende zeigen.