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Geschirr Geschirr: Langsames Erwärmen im Ofen

Von Sandra Cantzler 12.08.2004, 12:56

Halle/MZ. - Lasagne, Kartoffelauflauf, asiatische Hähnchen-Spieße oder süße Flans à la Crème Caramel sind ohne ofenfestes Geschirr undenkbar. Inzwischen müssen auch keine optischen Abstriche mehr gemacht werden - es ist passend zum übrigen Geschirr erhältlich.

Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Verbraucher allerdings genau darauf achten, welchen Belastungen sie Teller und Schüsseln aussetzen. "Ich würde keine Experimente machen", warnt Eva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch. Bei geeignetem Geschirr finden sich entsprechende Hinweise in der Regel auf der Unterseite. Aber auch wenn ein Stück als backofen-, mikrowellen- oder für die Herdplatte geeignet gekennzeichnet ist, sollten einige Besonderheiten beachtet werden. So wird vor Temperaturschocks gewarnt, durch die das Porzellan springen kann: Man sollte eine heiße Auflaufform, die direkt aus dem Ofen kommt, möglichst auf einen neutralen Untersetzer stellen - auf keinen Fall aber in kaltes Wasser oder auf kalte Fliesen.

"Wir nennen unser entsprechendes Geschirr ofenfest und nicht feuerfest, weil es sich für die langsame Erwärmung im Backofen eignet, nicht aber für das Kochen auf offener Flamme", sagt Sheila Rietscher vom Unternehmen Kahla Porzellan in Thüringen. Die Kerze in einem Rechaud sei zwar kein Problem, die punktuelle Erwärmung mit einer Gasflamme dagegen unter Umständen schon.

Damit Geschirr extreme Temperaturen aushalten kann, sind spezielle Materialmischungen nötig. So genanntes Borosilikatglas kommt zum Beispiel beim Unternehmen Schott Jenaer Glas aus Jena zum Einsatz. Neben hoher Hitzebeständigkeit weist es eine dreifach höhere Temperaturwechselbeständigkeit auf. Wichtig ist, dass das Glas gleichmäßig erwärmt wird. Im Backofen und in der Mikrowelle ist das so, auf der Herdplatte oder über einer Gasflamme jedoch nicht.