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Fußbodenheizung Fußbodenheizung: «Wärme von unten» auch in Altbauten möglich

17.09.2001, 08:41
Einbau einer Fußbodenheizung (Foto: dpa)
Einbau einer Fußbodenheizung (Foto: dpa) cuprotherm

Hagen/gms. - «Bei den meisten Fußbodenheizungen, die in Gebäude eingebautwerden, handelt es sich um Warmwasser-Fußbodenheizungen», sagtJoachim Plate, Geschäftsführer des BVF. Elektro-Fußbodenheizungenseien dagegen vor allem für Räume geeignet, die nicht immer genutztwerden. Für Bäder etwa, die nur zwei Stunden am Tag genutzt werden,sei das Heizen mit elektrischem Strom ökologisch vertretbar.

«Fußbodenheizungen haben den Vorteil, dass der gesamte Fußbodenals Heizkörper dient», sagt Uwe Fröhlich von BundesindustrieverbandHeizung Klima Sanitär (BHKS) in Bonn. Dadurch sei die Wärmeverteilungbesser als bei Raditatoren. Auch unter gesundheitlichenGesichtspunkten sei dieser Aspekt positiv - besonders für vieleAllergiker: Denn bei der Fußbodenheizung steige die warme Luft vonunten überall im Zimmer gleichmäßig auf und kühle wieder ab, so dasskaum Staub zirkuliere. Dies führe zu geringeren Luftbewegungen alsbei Radiatoren. Nur einige wenige Allergiker könnten nicht inWohnungen mit Fußbodenheizung leben. «Früher sind geschwollene Füßedurch Fußbodenheizungen ein Problem gewesen», räumt Fröhlichallerdings ein. Denn ältere Systeme seien oft zu warm gewesen.

Fußbodenheizungen werden in Neubauten meist im «klassischen»Nassverlegesystem installiert. Dabei führen die Rohre über eineWärme- und Trittschallisolierung im Estrich. «Der Bodenaufbau erhöhtsich dadurch um etwa zehn Zentimeter», sagt Pieper. In vielenAltbauten seien solche konventionellen Konstruktionen deshalb oftnicht möglich. Dies liege daran, dass die erforderlicheKonstruktionshöhe nicht zur Verfügung stehe oder bei HolzbalkendeckenBelastungsprobleme entstehen könnten.

Speziell für den nachträglichen Einbau in Altbauten gibt esdeshalb unterschiedliche Systeme. Wähle man beispielsweise ein sogenanntes Trockenverlegesystem, falle der Fußbodenaufbau erheblichniedriger aus, erklärt Pieper. Die Maximalhöhe des Fußbodenaufbausbetrage dann rund fünf Zentimeter.

Eine Fußbodenheizung ist nach Angaben des BVF nicht unbedingtteurer als andere Heizsysteme. Einer Studie der TechnischenUniversität Berlin zufolge hängen die Kosten für Fußbodenheizungenallerdings von der Art der Angebotsabgabe ab: Lasse man sich einenKostenvoranschlag ausschließlich für eine Fußbodenheizung erstellen,liege der Preis durchschnittlich um rund 500 Mark unter einerRadiatorenheizung. Lasse man sich hingegen Angebote für beideHeizsysteme gegenüberstellen, sei die Fußbodenheizungdurchschnittlich um rund 1300 Mark teurer als die Radiatorenheizung,hat die Studie ergeben.

Die «Trendheizung» zeichne sich durch niedrigere Folgekosten aus,da sie bis zu zwölf Prozent Energie spare. «Wärme von unten» werdesubjektiv um ein bis zwei Grad Celsius wärmer empfunden als dieRaumtemperatur objektiv sei, erläutert Pieper. Dadurch heize manfolglich weniger.

Zudem nutzt die Fußbodenheizung den gesamten Boden als Heizflächeund kommt mit einer geringeren Vorlauftemperatur von rund 30 GradCelsius als herkömmliche Heizsysteme mit rund 50 Grad aus. «Diesspart besonders in Verbindung mit Brennwerttechnik deutlich Energieein», sagt Franz Meyer vom Informationsdienst BINE in Bonn.Der Verband informiert unabhängig über die Nutzung erneuerbarerEnergien und Energieeinspartechniken. Gut geeignet seien dieFußbodenheizungen auf Grund der geringen Vorlauftemperatur auch, wennsie mit einer Solaranlage oder Wärmepumpe verbunden werde, so Meyer.