1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Fußboden- und Wandheizungen: Fußboden- und Wandheizungen: Unsichtbare Wärmequellen im Haus

Fußboden- und Wandheizungen Fußboden- und Wandheizungen: Unsichtbare Wärmequellen im Haus

Von Stephanie Hoenig 22.09.2004, 18:09

Bonn/dpa. - Der Einspareffekt der so genannten Flächenheizungen ergibt sich dadurch, dass sie den gesamten Boden eines Raums oder eine komplette Wand als Heizfläche nutzen und eine geringere Vorlauftemperatur als andere Systeme benötigen. Dazu kommt laut Franz Meyer vom Bine Informationsdienst in Bonn, der sich zum Beispiel mit der Nutzung erneuerbarer Energien beschäftigt, ein psychologischer Effekt: "Strahlungswärme, die Fußboden- und Wandheizungen vorwiegend abgeben, wird um ein bis zwei Grad wärmer empfunden als die Raumtemperatur objektiv ist."

Dadurch kann die Heizung leicht gedrosselt werden und verbraucht somit weniger Energie. Jedes bei der Raumtemperatur eingesparte Grad Celsius ziehe eine Energieersparnis von vier bis fünf Prozent nach sich, sagt Meyer. Durch die niedrigere Vorlauftemperatur seien darüber hinaus die Verteilungsverluste in den Rohrleitungen des Heizungssystems geringer.

"Bei den meisten Fußboden-Heizungen, die eingebaut werden, handelt es sich um Warmwasser-Fußbodenheizungen", sagt Ralf Kiryk vom Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) in Köln. Angeboten werden - oft für den Einbau in Eigenregie - zudem Elektro-Fußbodenheizungen. "Diese sind aber in der Regel im Unterhalt erheblich teurer als Systeme auf Wasserbasis und belasten auf Dauer den Geldbeutel." Geeignet seien sie vor allem für Räume, die nur zeitweise genutzt werden. "Warmwasser-Fußbodenheizungen werden in Neubauten meist im Nassverlege-System installiert", sagt Joachim Plate, Chef des Bundesverbandes Flächenheizung (BVF) in Hagen. In Altbauten müsse wegen des dadurch entstehenden hohen Gewichts von 100 bis 120 Kilo pro Quadratmeter dagegen oft auf das so genannte Trockenverlege-System ausgewichen werden. Dies ermögliche eine leichtere und niedrigere Fußbodenstruktur.

"Eine gute Alternative zur Fußbodenheizung ist im Altbau auch der Einbau einer Wandheizung", sagt Plate. Bei solchen Systemen werden die Wasser führenden Rohre von innen entweder direkt auf das Mauerwerk oder auf Dämm-Material verlegt und anschließend verputzt. "Wandheizungen haben aber den Nachteil, dass Stellwände verloren gehen", sagt Michael Hell, Energieberater aus Hamburg.

Ein vor die Wandheizung gestellter Schrank vermindere deren Leistungsfähigkeit. Auch das Bohren, beispielsweise zum Aufhängen von Bildern, sei bei Wänden, in denen sich eine Heizung versteckt, nicht immer gefahrlos. "Fußbodenheizungen hingegen bedeuten keine Einschränkungen bei der Möblierung, allerdings bei der Wahl der Bodenbeläge", erläutert Franz Meyer. Man müsse aufpassen, ob der Belag ausdrücklich für eine Fußbodenheizung zugelassen ist.