Friedfisch-Angeln Friedfisch-Angeln: Köder für Einsteiger

Ab September darf in Sachsen-Anhalt auch ohne den bisher obligatorischen Fischereischein geangelt werden. Die Landesregierung hat mit einer neuen Verordnung das Fischereigesetz ergänzt. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird es aber keinen sogenannten Touristenschein geben. In Sachsen-Anhalt kommt nach wie vor niemand um eine Prüfung herum.
Die fällt moderat aus. Die Rede ist von einem etwa 20-minütigen Gespräch, in dem der Hobby-Angler - Mindestalter 14 Jahre - Grundwissen nachweisen soll. Der Gesetzgeber hat die Verantwortung für die Prüfung in die Hände der Angelvereine gelegt. Der große Fischereischein bleibt hingegen eine behördliche Angelegenheit.
Der Landesanglerverband rechnet mit einem großen Interesse an dem Friedfischereischein. „Es gibt jetzt schon viele Nachfragen“, sagt Bernd Manneck. Die kämen insbesondere aus Familien, in denen schon jemand den großen Schein besitze, so der Mitarbeiter für Gewässerwirtschaft, Umwelt- und Fischereischutz des Landesanglerverbandes. Der kleine Schein sei eine gute Gelegenheit, mit vergleichsweise wenig Aufwand die Erlaubnis zum Angeln zu erwerben und das schon aktive Familienmitglied mit eigener Rute zu begleiten. Aber: Der Friedfischereischein gilt vorerst nur in Sachsen-Anhalt. Die anderen Länder müssen die Anerkennung noch regeln.
Manneck geht davon aus, dass Ende des Jahres die ersten Friedfisch-Prüfungen angeboten werden. Schneller dürfte es nicht funktionieren, denn bisher fehlen nach seinen Worten noch einige Bestimmungen, die die Durchführung regeln. Die Gebührenordnung ist so ein Beispiel. Unabhängig davon zeichnet sich ab, dass die Friedfisch-Prüfung in etwa das kosten wird, was die für den Fischereischein kostet: 56 Euro für Erwachsene, 28 Euro für Jugendliche. „Das liegt aber noch nicht Schwarz auf Weiß vor“, sagt Manneck.
Im Gegensatz zum großen Schein muss der künftige Friedfischer keinen Pflichtlehrgang besuchen. Die Vereine werden aber dennoch derartige Schulungen anbieten. Manneck rät dazu, solche Chancen anzunehmen. „Prüfung ist Prüfung“, sagt er. Da solle man sich lieber nicht darauf verlassen, dass das im Internet angelesene Wissen reiche. Und Manneck hat für Anfänger noch einen Rat: „Sie sollten am Anfang mit einem erfahrenen Angler mitgehen und sich das Angeln beibringen lassen.“ Ansonsten bestehe die Gefahr, dass man mit falschem Gerät an der falschen Stelle stehe und nichts fange. „Das könnte zur Folge haben, dass der Anfänger schnell die Lust verliert“, sagt er.
Abgesehen davon hat der Angel- experte noch ein paar Hinweise für Neulinge. Ein bequemer Stuhl und die richtige Bekleidung gehören für ihn zu einer sinnvollen Grundausstattung, damit das Hobby auch Spaß machen kann. Abgesehen von der Gemütlichkeit sollte das Angelzeug ebenfalls nicht zu kurz kommen. Eine Grundrute von drei bis dreieinhalb Meter Länge, eine mittelgroße Stationärrolle mit vielleicht zwei Spulen und unterschiedlicher Schnur, Unterfang- und Setzkäscher, Grundblei, Haken, Vorfächer - das muss schon sein. Holzknüppel zum Betäuben, Messer und Maßband dürfen als Grundausrüstung auch nicht fehlen. Aber beim Angeln ist es wie bei vielen Hobbys: Es gibt an technischen Raffinessen fast nichts, was es nicht gibt.
Weitere Informationen im Internet: www.lav-sachsen-anhalt.de
