Freizeit Freizeit: Mancher Grillplatz braucht eine Baugenehmigung

Regensburg/dpa. - Das sieht auf den ersten Blick einfach aus, ist es aber nicht.Zudem gilt es neben den rein handwerklichen Erfordernissen auch nochandere Kriterien zu beachten.
«Bevor ein Gartenbesitzer die Ärmel hochkrempelt, sollte er sichüber die Gesetze und Verordnungen am Wohnort informieren», rät Peter Himmelhuber, Gärtner und Fachbuchautor aus Regensburg. Bei der zuständigen Gemeinde sollte immer zuerst nachgefragt werden, ob und in welchem Rahmen für einen Grillplatz eine Baugenehmigung eingeholt werden muss. Wichtig sei es auch, nachzufragen, welche Einschränkungen es für den Betrieb des Grills gibt. Dies sei manchmal in Reihenhaussiedlungen oder bei vermieteten Wohnungen der Fall.
Der Standort des Grillplatzes muss so gewählt werden, dass dieNachbarn einer möglichst geringen Rauchbelästigung ausgesetzt sind.«Grillen im Freien ist nach dem Immissionsschutzgesetz verboten, wennQualm konzentriert in die Wohn- und Schlafräume der Nachbarn zieht»,erklärt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund (DMB) in Berlin. Wer seine Nachbarn einräuchert, begehe eine Ordnungswidrigkeit und müssemit einer Geldbuße rechnen.
Grillplätze im Garten lassen sich in verschiedenen Variantenerrichten. «Besonders einfach kann ein Gartengrill ausaufgeschichteten Pflasterklinkersteinen gebaut werden, auf die einGrillrost für das Grillgut gelegt wird», sagt Himmelhuber.Klinkersteine seien besonders gut geeignet, weil sie feuerfest seien.
Der Platz um den Grill sollte möglichst mit Platten oder einerKiesschicht befestigt werden. Auch eine gemauerte Sitzgelegenheitpasse gut zum Grillplatz. Das Mauern der Sitzgruppe sei allerdingskeine Heimwerkerarbeit.
«Einen Gartengrill oder Gartenkamin nach eigenen Vorstellungen zugestalten, ist relativ schwer», sagt Ludwig Popp, Trainer bei derDeutschen Heimwerker Akademie in Leonberg (Baden-Württemberg). Dennder Aufbau setze Fachwissen voraus. Für Heimwerker sei deshalb nurein Grill oder Grillkamin als Bausatz ratsam. Bau- undHeimwerkermärkte bieten solche Modelle an.
«Jeder mit ein wenig handwerklichem Geschick kann einenGrillkamin nach beigefügter Bauanweisung aufbauen», versichertJohanna Meessen von den OBI Bau- und Heimwerkermärkten inWermelskirchen (Nordrhein-Westfalen). Ein Betonfundament sei nichtunbedingt notwendig. Der Untergrund müsse jedoch fest und eben sein.Die meisten Kunden verwendeten Betonplatten als Untergrund.
«Im Garten frei aufgestellte Grillkamine müssen nicht vomörtlichen Schornsteinfeger genehmigt und abgenommen werden», sagtGünter Keller vom Hersteller Openfire Rösler-Kamine in Dreieich(Hessen). Anders sei dies bei Modellen, die an einen bestehendenSchornstein angeschlossen werden können. Hier müsse zuerst derSchornsteinfeger gefragt werden. Der Vorteil von Kaminen amSchornsteinzug: Die Nachbarn werden nicht eingeräuchert. SolcheKamine würden meist auf Terrassen errichtet, sagt Keller.
«Die Entscheidung für einen fest installierten Grill oder Kaminauf der Terrasse oder im Garten gilt es jedoch erst nach reiflicherÜberlegung zu treffen», rät Holger Reiners, Architekt undFachbuchautor aus Hamburg. Denn ein Grill werde von den meisten nichtoft im Jahr genutzt. Wer nur gelegentlich grillt, sollte sich miteiner mobilen Variante begnügen. Das spart nicht zuletzt Platz.