Job-Knigge Weihnachtsfeier: So vermeiden Sie Peinlichkeiten

Zu viel Weihnachtspunsch – und dann noch mit dem Kollegen herumgeknutscht: So kann eine Weihnachtsfeier peinlich enden. Drei von zehn Bundesbürgern haben bei einer Weihnachtsfeier schon mal einen über den Durst getrunken. Das geht aus einer repräsentativen GfK-Umfrage hervor. Dabei schlagen Männer häufiger über die Stränge als Frauen: Vier von zehn Männern haben bereits deutlich zu tief ins Glas geschaut, bei den Frauen ist nicht einmal jede Fünfte.
Dabei muss nicht immer der Alkohol schuld sein, wenn Mitarbeiter sich kräftig blamieren. Wer sich allerdings an ein paar Regeln hält, erspart sich ein böses Erwachen am nächsten Morgen.
Das sind die Dos und Don'ts für die Weihnachtsfeier
Machen: Zur Feier kommen
Es ist gerne gesehen, wenn alle Mitarbeiter zur Weihnachtsfeier kommen. „Das zeigt dem Chef, dass man auch bereit ist, einen Teil seiner Freizeit in die Firma zu investieren“, erklärt Agnes Jarosch, Etikette-Trainerin in Stuttgart. Wer es tatsächlich nicht einrichten kann, sollte rechtzeitig absagen und einen Grund nennen.
Machen: Den Partner mitbringen
Ist auf der Weihnachtsfeier auch der Partner eingeladen, sollten Mitarbeiter diesen ihren Kollegen vorstellen. Es reicht allerdings nicht, nur kurz den Namen zu nennen. Ein paar Hintergrundinformationen helfen, den Einstieg in ein gemeinsames Gespräch zu erleichtern. Schließlich soll der Partner nicht alleine in der Ecke stehen.
Machen: Ein bisschen Netzwerken
Die Weihnachtsfeier ist eine gute Möglichkeit, mit Kollegen zu sprechen, die man sonst eher selten sieht. Mitarbeiter nutzen die Weihnachtsfeier am besten, um sich mit anderen zu vernetzen. „Man sollte sich nicht immer nur mit den gleichen Leuten unterhalten“, rät Jarosch.
Machen: Nett Plaudern
Vermeiden Sie Gespräche über Arbeitsabläufe, alles Innerbetriebliche sowie Geschäftliches ganz allgemein. An Weihnachtsfeiern ist Small-Talk gefragt. Dazu zählen weder interner Klatsch und Tratsch, noch alle sonst bestehenden Tabu-Themen unter relativ Fremden - etwa Krankheit, Tod, Religion, Geld und Besitz, Politik oder ethische Fragen. Reden Sie stattdessen über unverfängliche Themen: Kunst, Literatur, Theater, Kino, die bevorstehenden Feiertage oder Urlaub.
Machen: Das richtige Outfit auswählen
Für Männer
Es darf gerne ein Anzug sein, aber dieser ist kein Muss, erklärt Stilberaterin Sonja Grau aus Ulm. Auch eine stilvolle Kombination zum Beispiel aus Lederblazer und Cordsamthose ist ihrer Meinung nach salonfähig. Generell braucht es auch nicht zwangsweise eine Krawatte. Das Flanellhemd und allzu sportlich-legere Kombinationen bleiben aber besser im Schrank.
Für Frauen
Zu kurze Röcke und Kleider und zu tiefe Ausschnitte sind tabu – sonst haben sie relativ viel Freiheit in der Wahl ihres Outfits für die Weihnachtsfeier. Statt Kleid geht auch ein Hosenanzug, ein bisschen Glitzer und Transparenz sind ok, solange es nicht überhandnimmt oder allzu viel Haut gezeigt wird. An den Füßen sind sowohl Pumps als auch Stiefel oder Sandalen erlaubt.
Nicht machen: Zu viel trinken
Schätzen Sie richtig ein, wie viel Alkohol Sie vertragen. Es ist in der Regel eher schlecht für das eigene Image, wenn sich Mitarbeiter dank großzügig vorhandener alkoholischer Getränke total daneben benehmen. Dazu gehört zum Beispiel unerwünschte Flirtversuche zu starten – das kann schnell als plumpe Anmache empfunden werden. Allgemein sollten Mitarbeiter versuchen, trotz Feierlaune den Kollegen körperlich nicht viel näher zu kommen, als sie es im Büroalltag tun. Diese Art Fettnäpfchen wird besonders ungern verziehen.
Nicht machen: Lästern
Nach einem Gläschen Sekt in geselliger Runde fällt schnell mal ein böses Wort über einen Kollegen. „Das sollten Mitarbeiter auf jeden Fall bleiben lassen“, warnt Jarosch. Die Weihnachtsfeier ist auch kein Ort, um über den Job oder den Chef zu meckern. Und wenn das Essen nicht schmeckt, behalten Mitarbeiter das lieber ebenfalls für sich.
Nicht machen: Plötzlich duzen
Wer den Chef im normalen Arbeitsalltag siezt, sollte ihn nicht plötzlich auf der Weihnachtsfeier duzen. Wechselt der Vorgesetzte nach etwas Punsch plötzlich unvermittelt zum Du, warten Mitarbeiter am nächsten Tag besser erstmal ab. „Womöglich kann sich der Chef gar nicht mehr daran erinnern“, sagt Jarosch.
Nicht machen: Die guten Manieren vergessen
Alle guten Umgangsformen, sei es bei den Tischsitten oder beim Büfett, müssen auch auf der Weihnachtsfeier an den Tag gelegt werden. Das Buffet zum Beispiel wird wie immer seitens der Gastgeber, hier also von Vorgesetzten, eröffnet. Eine Betriebsfeier, ganz gleich zu welcher Jahreszeit, ist etwas anderes als ein Familienfest: Ein Fauxpas, der innerhalb der Verwandtschaft unter Umständen schnell verziehen wird, kann bei einem Betriebsfest zum Karriereknick führen.
Nicht machen: Über das Gehalt sprechen
Bei der Weihnachtsfeier ist das Miteinander vielleicht etwas lockerer. Mitarbeiter sollten die gute Stimmung allerdings nicht nutzen, um nach mehr Gehalt zu fragen.
Nicht machen: Dauer-Netzwerken
Mitarbeiter sollten die Weihnachtsfeier aber nicht ausschließlich zum Netzwerken nutzen. Wer nur mit den wichtigen Kollegen quatscht, wirkt schnell überehrgeizig. „Der Netzwerker sollte die Weihnachtsfeier einfach mal entspannt genießen“, rät Benimmtrainerin Nandine Meyden aus Berlin.
Nicht machen: Sitzordnung ignorieren
Wenn es eine Tisch- oder Sitzordnung gibt, halten Sie sich daran. Oft wird deshalb eine erstellt, um „Klüngel“ derer, die sowieso immer zusammenhocken, zu vermeiden. Eine Weihnachtsfeier dient nämlich auch dazu, Firmenangehörige besser kennenzulernen.
Denn den anderen Kollegen fällt es auf, wenn Mitarbeiter versuchen, auf der Weihnachtsfeier die nächste Beförderung klarzumachen. Meyden rät, sich stattdessen mit allen Kollegen zu unterhalten – und dabei nicht nach wichtig und unwichtig zu unterscheiden. (gs/dpa)