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So sparen Eltern wirklich für ihr Kind Verbraucherzentrale warnt Familien vor Bausparverträgen

„Von Geburt an Geld zurücklegen“, das empfiehlt Yvonne Röhling, Referentin für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, Familien. Im Interview mit Helene Kilb hat sie erklärt, Wie Eltern es schaffen, ihren Kindern ein finanzielles Polster?

Von Helene Kilb 28.03.2025, 10:25
Kinder kosten eine Stange Geld. Im Alter werden die Ausgaben immer höher. Insofern lohnt es sich, vorzusorgen.
Kinder kosten eine Stange Geld. Im Alter werden die Ausgaben immer höher. Insofern lohnt es sich, vorzusorgen. (Foto: Imago/Panthermedia)

Geldanlage ist kein einfaches Thema – aber umso wichtiger, wenn es dabei nicht nur um einen selbst geht. Yvonne Röhling, Referentin für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, hat Helene Kilb verraten, worauf Eltern achten sollten.

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Frau Röhling, wie gehen Eltern das Thema am besten an?

Yvonne Röhling: Zuerst sollten sie sich fragen, wofür sie sparen wollen: für baldige Anschaffungen wie einen teuren Schulranzen oder ein Fahrrad? Oder braucht es Rücklagen für später anstehende Dinge wie eine Führerscheinprüfung, einen Autokauf oder die Finanzierung eines Auslandsemesters? Und Eltern sollten festlegen, ob sie monatlich etwas sparen können oder sporadisch Geldgeschenke zur Seite legen, die das Kind zu Geburtstagen oder zu Weihnachten bekommt.

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Wie wählen sie dann die richtige Anlagemöglichkeit aus?

Yvonne Röhling: Soll sporadisch eingezahlt werden, eignen sich Tagesgeld- und Sparkonten. Diese sind kostenlos und werden variabel verzinst. Tagesgeldkonten sind täglich verfügbar, bei Sparkonten können bis zu 2.000 Euro pro Monat verfügt werden. Meist bieten Kreditinstitute für Kinder Sparprodukte mit etwas höheren Zinsen an. Haben sich auf diesen Konten höhere Beträge angesammelt, können diese in Festgelder oder Sparbriefe umgeschichtet werden. Die sind kostenlos und meist besser verzinst als Tagesgeld- und Sparkonten, haben aber eine feste Laufzeit.

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Ab welchen Beträgen ist monatliches Sparen sinnvoll?

Yvonne Röhling: Schon mit kleineren Beträgen, etwa 20 oder 30 Euro im Monat, lassen sich Rücklagen bilden. Wenn Eltern ausschließen können, dass sie kurz- oder mittelfristig auf das Geld zugreifen müssen, bietet sich ein Banksparplan an: also ein Sparkonto, auf das Eltern regelmäßig einzahlen und das meist mit einem Sonderzins und einer Prämie oder einem Bonus versehen ist.

Wie sieht es mit ETF-Sparplänen aus?

Yvonne Röhling: Wenn Eltern bereit sind, Risiken zwischenzeitlicher Verluste zu tragen, eignen sich ETF-Sparpläne. Diese bilden die Wertentwicklung eines Aktienindex nach und setzen auf die Renditechancen des Aktienmarkts. Eltern investieren somit – meist breit gestreut – in verschiedene Unternehmen. Ein ETF-Sparplan weist meist nur geringe Kosten auf. Allerdings besteht eben das Risiko, dass der Wert zwischenzeitlich schwankt.

Wovon sollten Eltern absehen?

Yvonne Röhling: Wir raten ab von Kinderpolicen und Kindervorsorgeprodukten. Das sind meist Kombinationsprodukte, die aufgrund der hohen Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskosten und Provisionen unrentabel sind. Auch ein Bausparvertrag oder die Investition in Gold lohnen sich in der Regel nicht.