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Coach aus "Die Höhle der Löwen" Coach aus "Die Höhle der Löwen": Aus diesen fünf Gründen scheitern viele Start-ups

Von Britta Bauchmüller 23.10.2017, 15:22
„Die Höhle der Löwen“: Den wenigsten Kandidaten gelingt nach der Sendung der Durchbruch.
„Die Höhle der Löwen“: Den wenigsten Kandidaten gelingt nach der Sendung der Durchbruch. dpa

Die meisten Start-ups scheitern. Selbst dann, wenn sie durch „Die Höhle der Löwen“ Starthilfe erhalten und hohe Bekanntheit erlangt haben. Von 193 Gründern, die in den ersten drei Staffeln teilgenommen haben, schafften laut Recherchen des „Manager Magazin“ nur 36 den finalen Deal.

Das weiß auch Felix Thönnessen, Unternehmensberater und selbst Gründer. Als Coach berät er die Kandidaten der TV-Sendung und versucht, sie vor häufigen Fehlern bei der Existenzgründung zu bewahren.

Vor diesen Stolperfallen warnt der Gründer-Coach.

Am Kunden vorbeigedacht

Der häufigste Grund dafür, dass ein Start-up scheitert, ist sein Produkt. „Oft erschaffen Gründer Produkte, die kein Mensch braucht“, erklärt Thönnessen. Das bestätigt auch eine Studie des Datendienstes CB Insights, der bereits seit 2014 analysiert, warum Start-ups scheitern. Als häufigste Ursache für das vorzeitige Start-up-Aus nennen gescheiterte Gründer dort die fehlende Nachfrage. „Gründer sollten sich nicht zu früh auf konkrete Features festlegen, sondern mit Feedback agil umgehen“, so der Gründer-Coach.

Das Geld geht aus

Dieses Problem betrifft laut CB Insights fast jedes dritte Start-up, das aufgeben musste. Entweder hat die Finanzierung nicht ausgereicht und das Geld ist zu schnell ausgegangen – oder es wurde viel Geld eingesammelt und daraufhin zu gewagt ausgegeben. „Gründer müssen jederzeit einen Überblick über das Budget und die Kosten haben“, betont Thönnessen. „Viele Start-ups brauchen mehrere Finanzierungsrunden – nicht immer füttert der erste Investor die Idee bis zum Ende durch.“

Das falsche Team

Jedes vierte gescheiterte Start-up hatte gravierende Probleme innerhalb des Teams, etwa wenn es keine gemeinsame Vision verfolgt. Zu Streit und Unzufriedenheit kommt es außerdem, wenn Kollegen zu wenig Erfahrung mitbringen oder die Motivation verlieren. „Wer im Team gründet, kann das Know-how aufteilen – aber dann ist es entscheidend, den richtigen Co-Gründer zu finden“, rät Thönnessen. Als Einzelkämpfer sollte man möglichst ein Allrounder sein und Ahnung von den grundlegenden Dingen in seinem Start-up haben.

Angst zu scheitern

Viele erfolgreiche Gründer sind Wiederholungstäter. 95 Prozent der deutschen Gründer sagen, sie würden erneut ein Start-up gründen. Das ergab der Start-up Report 2017 des Digitalverbandes Bitkom. Doch dazu gehört auch das Scheitern: „Viele Geldgeber investieren lieber in Gründer, die schon einmal gescheitert sind – und daraus gelernt haben“, erzählt der Löwen-Coach. Sein Rat: Nicht entmutigen lassen, sondern weitermachen!

Die Leidenschaft fehlt

Nicht unwesentlich für den Erfolg ist es, dass die Gründer an ihre Idee glauben und sie nicht aus den Augen verlieren. Laut CB Insights scheiterte jedes zehnte Start-up, weil die Gründer die Leidenschaft für die Sache verloren. „Frage dich immer wieder, warum du das alles machst“, rät Thönnessen. „Wenn du merkst, dass du dich selbst nicht mehr für deine Idee begeistern kannst, dann ist es Zeit für einen Schlussstrich.“ (dmn)