Um 13 Uhr Feierabend: Bielefelder Agentur Digital Enabler führt 25-Stunden-Woche ein

Bielefeld - Wie viele Stunden am Tag arbeiten wir wirklich konzentriert und effektiv? Darüber wird immer wieder diskutiert.  

Nachdem die Experten-Kommission der Bundesregierung den Vorschlag gemacht hat, dass Arbeitnehmer sich von den Acht-Stunden-Tage verabschieden und flexibler einsetzbar werden sollten, ist ein Unternehmen aus Bielefeld einen Schritt weitergegangen.

Die Mitarbeiter von Rheingans Digital Enabler kommen seit Neuestem um acht Uhr ins Büro und gehen um 13 Uhr wieder heim: Der Chef hat die 25-Stunden-Woche eingeführt.

„Ihr arbeitet nur noch fünf Stunden am Tag und bekommt genau so viel Geld und Urlaub“, sagte Chef Lasse Rheingans einem Bericht der „Bild“ zufolge seinen Mitarbeitern, als er seine Entscheidung verkündete. Diese waren mehr als ungläubig, hielten es für einen bitteren Scherz auf Kosten der Arbeitnehmer.

Rheingans ist sich absolut sicher, dass sein Modell funktioniert: „Ich weiß, dass im normalen Büroalltag viel Zeit vertrödelt wird. Wenn man planvoll und effizient arbeitet, schafft man das Pensum auch in fünf Stunden.“

Die verkürzte Arbeitszeit zeige schon seine Wirkung: „Das baut Stress ab, reduziert Flüchtigkeitsfehler. Und oft werden in der Freizeit Ideen entwickelt“, sagt Rheingans. Natürlich würde er seinen Mitarbeitern privates Surfen im Netz während der Bürozeit nicht verbieten. Aber: Wegen der kurzen Arbeitszeit sei es nicht gerade gerne gesehen.

Die Kunden der Agentur haben sich an die neuen Bürozeiten in Bielefeld gewöhnt. Es gibt keinen Rückgang an Aufträgen.

Bisher befindet sich das 13-Mann-Team in einer Pilotphase. Ob der Fünf-Stunden-Tag auch tatsächlich so fortgesetzt wird, will der Boss im Februar entscheiden.

(mja)