AC/DC-Ticket-Abzocke AC/DC-Ticket-Abzocke: Karten-Portal Eventim von Verbraucherzentrale abgemahnt

Eventim befindet sich auf dem rechtlichen „Highway to Hell“: Der Ticket-Anbieter wurde von der Verbraucherzentrale NRW wegen Karten-Abzocke beim Vor-Vorverkauf für Konzerte der Kult-Band AC/DC abgemahnt.
Die australischen Hardrocker machen auf ihrer „Rock or Bust World Tour 2015“ im Sommer auch Station in Deutschland. Aus Erfahrung wissen die Ticket-Portale, dass Karten für AC/DC-Konzerte oft binnen Minuten ausverkauft sind.
Doppelte Abzocke
Eventim witterte eine Chance. So brachte das Portal schon zwei Tage vor dem offiziellen Vorverkauf exklusiv Karten auf den Markt, die Nachfrage war erwartungsgemäß gewaltig.
Doch die frenetischen Musik-Fans wurden über den Tisch gezogen: Denn bezahlt werden konnten die 101 Euro teuren Tickets lediglich via Lastschrift oder Kreditkarte. Für beide Varianten kassierte Eventim bei der Bestellung von vier Tickets jeweils 8,72 Euro extra. Das ist laut Verbraucherzentrale unzulässig. Denn Kunden muss stets eine unentgeltliche Zahlungsmöglichkeit eröffnet werden.
Premium ist nur der Preis
Damit nicht genug. Wer die erlaubten maximal vier Tickets reservierte, dem brummte der Kartendealer zwangsweise auch einen „Premiumversand“ samt Bearbeitungsgebühr auf. Satte 29,90 Euro kamen so für eine innerdeutsche Versendung obendrauf. Premium war dabei offenbar nur der Preis. In sozialen Netzwerken wird mittlerweile geschimpft, dass Karten einfach als 60 Cent frankierter Brief ins Haus kamen.
Das rief die Verbraucherzentrale auf den Plan: „'If You Want Blood (You’ve Got It)'“, hieß es in Anlehnung an einen AC/DC-Klassiker von dort. Im Klartext: Sie hat Eventim wegen der Bearbeitungsgebühr und der fehlenden kostenlosen Zahlmöglichkeit abgemahnt.
Käufer können Gebühren zurückfordern
Für Hardcore-Fans, die dem Portal wegen Ticket-Torschlusspanik auf den Leim gegangen sind, gibt es allerdings gute Nachrichten. Das Recht ist auf ihrer Seite, sie können die Extra-Kosten von Eventim zurückfordern.
Das Ticket-Portal äußerte sich am Donnerstagnachmittag zu der Abmahnung. „Wir bedauern die Vorwürfe der Verbraucherzentrale, da die Gebühren aus unserer Sicht im Rahmen des öffentlichen Vorverkaufs marktüblich und rechtskonform sind. Wir werden die Vorwürfe sorgfältig prüfen und ausführlich Stellung nehmen“, sagte ein Eventim-Sprecher.
(ckr)
