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Personal in Kitas Studie: Hoher Fachkräfteanteil in Sachsen-Anhalts Kitas

Damit die frühkindliche Bildung in den Kitas gelingt, braucht es ausgebildete Erzieher. Sachsen-Anhalt steht im bundesweiten Vergleich sehr gut da. Experten sehen aber einen Punkt weiter kritisch.

Von dpa 04.12.2024, 05:00
In den Kitas in Sachsen-Anhalt ist der Anteil der Fachkräfte sehr hoch - zugleich müssen sie sich um besonders viele Kinder kümmern. (Symbolbild)
In den Kitas in Sachsen-Anhalt ist der Anteil der Fachkräfte sehr hoch - zugleich müssen sie sich um besonders viele Kinder kümmern. (Symbolbild) Heiko Rebsch/dpa

Magdeburg/Gütersloh (dpa/sa)- In den Kitas in Sachsen-Anhalt ist der Anteil der Fachkräfte im bundesweiten Vergleich sehr hoch. „Sachsen-Anhalt erreicht hier ein sehr hohes Niveau“, teilte die Bertelsmann Stiftung mit. Laut ihrem aktuellen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ verfügten im vergangenen Jahr in 78 Prozent der Kita-Teams mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen über mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss. Das sei deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt von 32 Prozent.

Zwar gehe auch in Sachsen-Anhalt der Anteil der Kita-Teams mit einer entsprechenden Fachkraftquote leicht zurück, allerdings in geringerem Umfang als in anderen Bundesländern. Seit 2017 betrage in Sachsen-Anhalt der Rückgang drei Prozentpunkte, bundesweit seien es im selben Zeitraum neun Prozentpunkte. In Berlin betrug das Minus 18 Prozentpunkte, in Mecklenburg-Vorpommern 15 und in Nordrhein-Westfalen 14 Prozentpunkte.

Zu wenige Erzieherinnen für zu viele Kinder

Die Bertelsmann Stiftung bemängelt - wie schon seit vielen Jahren -, dass sich in Sachsen-Anhalt die Erzieherinnen und Erzieher um zu viele Kinder kümmern müssen. 91 Prozent der Kinder hierzulande befänden sich in Kita-Gruppen, mit nicht kindgerechten Personalschlüsseln. Das habe negative Folgen auf die Qualität der pädagogischen Praxis und könne zu einer Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.

Den Angaben zufolge arbeiteten zum Stichtag 1. März 2023 etwas mehr als 21.900 Personen in den Kitas in Sachsen-Anhalt, davon rund 19.600 als pädagogische und leitende Mitarbeitende. Hierzulande besuchen überdurchschnittlich viele Kinder die Kitas. Bei den unter Dreijährigen betrug der Anteil zum Stichtag 59 Prozent (28.651 Kinder) - neben Mecklenburg-Vorpommern war das die höchste Quote im Bundesvergleich. Bei den Drei- bis Sechsjährigen nutzten 92 Prozent ein Angebot der Kindertagesbetreuung

Expertenrat: Personalschlüssel verbessern 

Die Experten richten auch den Blick nach vorn: „Aufgrund der zurückgehenden Kinderzahlen gibt es in Sachsen-Anhalt genügend Kita-Fachkräfte, um in den kommenden Jahren die Personalschlüssel zu verbessern und zugleich die hohe Fachkräfte-Quote zu halten“, hieß es. Nur wenn es gelinge, die fachlich einschlägig ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu binden, lässt sich die Bildung, Betreuung und Erziehung in den Kitas kindgerecht gestalten.

Lesen Sie auch: So schneiden die anderen Bundesländer in der Bertelsmann-Studie ab.

Für das „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ wurden Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik mit Stichtag 1. März 2023 sowie weitere amtliche Statistiken ausgewertet. Die Berechnungen haben den Angaben zufolge das Österreichische Institut für Familienforschung an der Universität Wien und die Bertelsmann Stiftung durchgeführt.