Vorlesetag Mit diesen Büchern macht Vorlesen Spaß
Hirsch Heinrich mit Illustrationen von Werner Klemke, Ickabog von J.K. Rowling: Welche Kinderbücher Eltern aus unserer Redaktionen Familien zum Vorlesen empfehlen.
Otfried Preußler, Astrid Lindgren oder Erich Kästner – das sind die Klassiker. Doch der Kinderbuchmarkt hat noch viel, viel mehr zu bieten, wie diese Empfehlungen aus unseren Redaktionen zeigen - nicht nur für den 17. November zum bundesweiten Vorlesetag:
Julius Lukas (drei Kinder, ein, sechs und zehn Jahre alt)Die Geschichte ist nicht alles. Gerade bei Vorlesebüchern zählt für mich auch die Sprache. Ein wirkliches Erlebnis in dieser Hinsicht war zuletzt Der Ickabog von Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling. Ein fulminant formuliertes Buch, das allein schon wegen der Beschreibungen Freude macht. Wer Michael Ende liebt, wird den Ickabog mögen. Da stört es auch nicht, dass die Geschichte nicht ganz so fesselnd ist.
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Kristina Reiher (zwei Kinder, drei und sechs Jahre alt)Viele Kinderbücher stammen aus dem Englischen. Leider sind die Reime selten gut übersetzt, und es holpert beim Vorlesen. Anders ist das bei „Echte Bären fürchten sich nicht“ von Elisabeth Dale. Die deutsche Fassung von Großmeister Paul Maar (das „Sams“) ist rund gereimt, witzig, spannend und wichtige Wörter sind für ungeübte Vorleser graphisch betont. Ein Buch, das wir alle lieben – auch nach dem hundertsten Mal Lesen.
Sophie Hellriegel (zwei Kinder, acht und neun Jahre alt)Bens Oma trägt ein falsches Gebiss, hört schlecht und riecht immer etwas nach Kohl. Kaum zu glauben, dass diese ältere Dame ein irrwitziges Doppelleben führt: „Gangsta-Oma“ von David Walliams ist genau das richtige Buch, um gemeinsam loszulachen. Das Vorlesen wird einem gewissermaßen leicht gemacht: mit großer Schrift und teils extra hervorgehobenen Wörtern – für eine gute Betonung. Einen zweiten Band gibt’s übrigens auch: „Gangsta-Oma schlägt wieder zu!“
Stefan Harter (fünf Kinder, sieben, neun, elf, vierzehn und achtzehn Jahre alt)Wenn ich meinen Kindern die Geschichte vom Hirsch Heinrich vorlese, ist das auch jedes Mal wie eine kleine Zeitreise für mich. Denn mein Opa hat sie mir unzählige Male vorgelesen, als ich klein war. Heinrich, der zu Weihnachten so deprimiert ist, weil ihn niemand im Zoo besucht, und er deswegen einfach davonläuft, bewegt auch heute noch.
Die zauberhaften Zeichnungen von Werner Klemke vermitteln dabei genau die richtigen Gefühle zu Fred Rodrians Worten. Auch wenn das Buch fast eine traurige Grundstimmung hat, fesselt die ruhige Erzählweise bis zum glücklichen Ende, das immer noch berührt.