1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Familie
  6. >
  7. Herbstzeit Ist Wanderzeit!: Hexen, Biber, Lieder: Sieben spannende Touren für Familien

Jetzt live

Herbstzeit ist Wanderzeit! Hexen, Biber, Lieder: Sieben spannende Touren für Familien

Herbstzeit ist Wanderzeit! Abseits vom Alltag Kraft tanken – dafür bietet Sachsen-Anhalt vielerorts Möglichkeiten. Die Redaktion stellt sieben besondere Wege für Familien vor.

Von Jessica Quick Aktualisiert: 30.10.2024, 18:17
Ist der Weg spannend, haben auch Kinder Freude am Wandern.
Ist der Weg spannend, haben auch Kinder Freude am Wandern. (Foto: picture alliance/dpa-tmn)

Sonne, Herbstlaub, die frische Brise der Natur – mehr braucht es nicht, um Kraft zu tanken. Das Wandern war einmal des Müllers Lust und ist heute vielen eine stille Zuflucht in einer lauten Welt, ein Taktgeber für die Seele. Sachsen-Anhalt bietet wundervolle Wege für Wanderfreunde. Sieben besondere stellt die Mitteldeutsche Zeitung vor:

1. Spiritueller Herbst entlang des Klosterwanderwegs

Nicht nur die Natur, auch die dichte Kloster- und Kirchenlandschaft im Harz ist etwas ganz Besonderes. Gerade jetzt im Herbst lohnt sich für Ruhesuchende der Klosterwanderweg. Denn in vielen Häusern entlang des Weges wird noch bis zum 3. November der Spirituelle Herbst begangen. Musik, Kerzen und Lesungen laden zum Innehalten ein.

Lesen Sie auch: Wer die Kleinsten mit auf Wandertour nimmt, trägt sie oft auf dem Rücken. Wie lässt der sich dabei bestmöglich schonen?

Über 116 Kilometer führt der ausgewiesene Wanderweg von Goslar bis nach Halberstadt. Eingeteilt in sieben Etappen zwischen zehn und 22 Kilometern können sich Wanderer in duftenden Klostergärten wie in Drübeck, gotischen Kreuzgängen wie in Walkenried oder faszinierenden Kirchen wie in Hahnenklee eine Auszeit nehmen.

Sieben schönen Wanderwege in Sachsen-Anhalt
Sieben schönen Wanderwege in Sachsen-Anhalt
(Grafik: Tobias Büttner)

2. Hexenstieg über den Brocken oder drumherum

„Teuflisch schön und höllisch spannend“, so umschreiben die Macher den bekanntesten der Harzer Wanderwege. Gerade hat der Hexenstieg seinen 20. Geburtstag gefeiert. Auf der direkten Strecke von Osterode über den Brocken nach Thale sind es 94 Kilometer auf fünf Etappen zwischen sechs und 30 Kilometern – am schönsten dabei wohl die Strecke zwischen Treseburg und Thale, dem „Grand Canyon“ des Harzes entlang des Bodetals.

Auf den Wegweisern für Wanderer findet sich die Hexe, das Symbol den Hexen-Stieg.
Auf den Wegweisern für Wanderer findet sich die Hexe, das Symbol den Hexen-Stieg.
(Foto: DPA/Archiv)

Allerdings: Die Schlucht ist in den Wintermonaten bis März aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Umleitung führt über den Höhenzug südlich des Bodetals und den Hexentanzplatz nach Thale.

Alternativ-Routen gibt es für alle, die sich den Aufstieg auf den Brocken sparen wollen.

3. Das „Schwert im Stein“ im Wippertal entdecken

Auch das wildromantische Wippertal in Mansfeld-Südharz hat einen spannenden Wanderweg zu bieten. Über elf Kilometer geht es von Friesdorf Ost entlang der Wipper nach Biesenrode vorbei an dem mystischen Schwert im Stein bis zur Rammelburg, die seit mehr als 20 Jahren leer steht und auch nicht besichtigt werden kann.

Der Rundweg dürfte vor allen Kindern dennoch Freude bereiten. Wer weiß, vielleicht ist ein Ritter unter ihnen und schafft es, das Schwert aus dem Stein zu ziehen.

4. Ein Gläschen Rebensaft auf dem Saale-Wein-Weg

Wer in den Süden Sachsen-Anhalts reist, sollte im Saale-Unstrut-Tal unbedingt den Wein genießen. Beim Wandern auf dem Saale-Wein-Weg etwa bietet sich das an. Von Bad Kösen geht es auf einem Rundweg über 25 Kilometer entlang der Saale nach Roßbach, Naumburg und Schulpforta. Mehr als 15 Winzerhöfe und Straußwirtschaften gilt es zu entdecken. Übrigens: Der Weg ist auch zum Radfahren geeignet.

5. Geschichte des Bergbaus auf dem Wanderweg Wettelrode

Einen Bergbaulehrpfad gibt es in der Nähe von Sangerhausen in Mansfeld-Südharz zu entdecken – und dazu jede Menge Geschichte rund um die Entwicklung des Kupferbergbaus im Revier. Los geht es am Röhrigschacht. Allein der Besuch des Schaubergwerks ist eine Reise wert. Die anschließenden 7,5 Kilometer Rundweg aber auch. Es gibt viele kleine Schächte zu entdecken. Hinweisschilder erläutern den Altbergbau.

Stempelsammeln gehört dazu: Ulrike Hörst an der Stempelstelle der Harzer Wandernadel am Bergbaulehrpfad.
Stempelsammeln gehört dazu: Ulrike Hörst an der Stempelstelle der Harzer Wandernadel am Bergbaulehrpfad.
(Foto: Maik Schumann)

Weiter geht es vorbei an dem 500-Einwohner-großen Wettelrode, vorbei an Wiesen, Weiden und Feldern über den Damm eines Kunstteiches bis zum Alexander-Schacht.

6. Die „Straße der Lieder“ bei Stolberg im Harz

Zum Wandern gehört auch das Singen. Wer nicht ganz textsicher ist, sollte die „Straße der Lieder“ im Südharz testen. Der Wanderweg vom Naturressort Schindelbruch bei Stolberg bis zum Josephskreuz auf dem Auerberg ist gesäumt von Liedtexten.

Lesen Sie auch: Sechs Winterwanderwege im Harz mit atemberaubenden Ausblicken

Los geht es mit „Horch, was kommt von draußen rein“ über „Hoch auf dem gelben Wagen“ bis zum Klassiker „Die Gedanken sind frei“. Zwölf Liedstationen gibt es auf dem 3,3 Kilometer langem Rundweg zu entdecken.

Imposant: das Josephskreuz
Imposant: das Josephskreuz
(Foto: Maik Schumann)

Wer schwindelfrei ist, sollte auch die 200 Stufen der 38 Meter hohen Stahlkonstruktion erklimmen. Hoch oben auf dem Josephskreuz werden Wanderer mit einem herrlichen Blick belohnt.

Achtung: Seit dieser Woche ist das Josephskreuz nur noch Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

7. Qualitätswandern auf der Heide-Biber-Tour

Auch die Dübener Heide lädt mit ihrer 77.000 Hektar großen Fläche zwischen Mulde und Elbe zum Wandern ein. Mehr als 500 Kilometer ausgeschilderte Wander- und Radwege führen durch Wald und Wiesen. Als erster Qualitätswanderweg ist die 30 Kilometer lange Heide-Biber-Tour zwischen Bad Düben und Bad Schmiedeberg ausgezeichnet.

Eindeutig; Am Heideteich bei Bad Schmiedeberg hat der Biber seine Spuren hinterlassen.
Eindeutig; Am Heideteich bei Bad Schmiedeberg hat der Biber seine Spuren hinterlassen.
(Foto: Paul Damm)

Mit etwas Glück können Wanderer einen Biber entdecken – oder zumindest sein Tagewerk in Form von Burgen und abgenagten Baumstämmen.

Praktisch: Mit dem Rufbus „Biber-Linie“ können Wanderer sich zum eigenen Ausgangspunkt zurückbringen lassen (eine Stunde vorher unter 03421/7746620 Bescheid geben).