Familie Familie: Babyzimmer sinnvoll einrichten

Berlin/Düsseldorf/dpa. - Wenn der ersehnte Nachwuchs das Licht der Welt erblickt, soll alles besonders schön sein. Liebevoll wird das Kinderzimmer eingerichtet, eine Spieluhr ausgesucht, der erste Teddy gekauft. Doch werdende Eltern sollten nicht nur darauf achten, dass es ihr Sprössling in Zukunft hübsch und kuschelig hat. Auch Aspekte wie Wandelbarkeit, Sicherheit und Schadstofffreiheit spielen bei Babymöbeln eine große Rolle.
«Bei Babyzimmern kann man seinen Kaufrausch so richtig austoben», sagt Sylvia Baitsch, Einkaufsleiterin für den Bereich «Baby» bei myToys.de aus Berlin. «Es gibt Sets, bei denen das Dessin vom Bett über den Schrank, die Lampe bis zur Tapete passt.» Diese Komplettangebote seien allerdings nur bedingt zum Mitwachsen geeignet, fügt Katrin Gartmann vom Kinderfachgeschäft und -versand pitti-platsch.de in Brandenburg an der Havel hinzu. «Welcher Jugendliche will schon einen Schrank mit Bärchenmuster?» Auf lange Sicht rentiere sich da eher eine hochwertige, aber schlichte Einrichtung.
Doch auch hier sollte man nicht vergessen: Es ist ein Kinderzimmer. «Da krachen Spielzeugautos gegen den Schrank, der eine betätigt sich mit Filzstiften auf den Möbeln, der andere klebt Sticker drauf. Bei einem teuren Vollholzzimmer ist das natürlich ärgerlich», warnt Gartmann. Im Prinzip sind komplett zusammenpassende Einrichtungen sowieso Luxus. «Wirklich notwendig ist nur ein Gitterbett, bei dem die einzelnen Stäbe nicht so weit auseinander liegen, dass der Kopf des Kindes durch passen könnte, sowie ein Wickeltisch», erklärt Sylvia Baitsch.
Wer sein Baby nicht gleich ins große Bettchen legen möchte, kann es vorerst auch in eine Wiege oder einen Stubenwagen betten. Die sind hübsch und auf Grund ihrer Flexibilität praktisch. Allerdings sind nach sechs Monaten auch die Kleinsten schon zu groß dafür. Möbelhersteller wie die Firma Woodland aus Dormagen bei Düsseldorf bieten daher einen «Leihwiegenservice» an: Gegen eine wöchentliche Gebühr kann man sich eine Wiege mieten - und bekommt einen Teil der Kosten angerechnet, wenn man später ein größeres Bett erwirbt.
Sinnvoll sind außerdem Sicherheitsartikel wie Steckdosenschutz oder Deckenhalter, die dafür sorgen, dass das Baby im Schlaf nicht unter die Decke rutscht. Doch egal ob Luxus- oder Minimalausstattung im Babyzimmer, wichtig sei, auf Qualität zu achten, so Baitsch. «Die Möbel müssen unbedingt aus schadstofffreiem Material sein. Da sollten Eltern lieber ein bisschen mehr investieren.»
Nicht immer zum Billigsten zu greifen, rät auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf in ihrem Ratgeber «KinderRäume - Wohnen mit Kindern». Zum Beispiel müssen Kinderzimmermöbel besonders stabil sein. «Möbel, die schon bei vorsichtigem Rütteln schwanken und quietschen, haben in Kinderzimmern nichts zu suchen», heißt es in dem Ratgeber.
Wichtig für gesunden Schlaf ist aber auch eine gute Matratze. Nur wenn die Mischung an Elastizität und Festigkeit stimmt, kann sich der kleine Rücken optimal entwickeln. «Billigmatratzen sind meist einfach zu weich», sagt Katrin Gartmann. «Da spart man dann wirklich am falschen Ende.»
Umstritten ist das Thema Babyphone. Während die Befürworter nur beruhigt sind, wenn sie den Schlaf des Säuglings akustisch oder sogar per Kamera und Atemkontrolle überwachen können, schlagen die Gegner bei diesem Gedanken die Hände über den Kopf zusammen. «Das verursacht nur Elektrosmog. Und den sollte man aus einem Kinderzimmer absolut raus halten», erläutert die Feng-Shui-Beraterin Marianne Rattay aus Schmitten im Taunus.
Ein heller Raum, möglichst in Gelb, Erdfarben oder Rosa gestrichen, und ein Bett in einer Nische oder zumindest mit dem Kopfende an der Wand sind nach der Überzeugung von Marianne Rattay gute Voraussetzungen für ein Babyzimmer. Roter Stoff als Himmel über der Wiege oder karierte Bettwäsche können zusätzlich beruhigend wirken. Ideal sei zudem eine Trennung von Schlaf- und Spielbereich, so die Feng-Shui-Expertin.
Doch wenn sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen, wird gerade das Bett oft zur Spielwiese Nummer eins. Die Firma «Woodland» hat daher ein Modell entworfen, das von der Geburt bis zur Teeniezeit mitwachsen kann und mit integrierter Rutsche, Kaufladen oder Hebekran zum Abenteuerspielplatz mutiert. «Kinder sollen doch ihre Fantasie ausleben. Wo ginge das besser als in so einer Baumhöhle», so Pressesprecher Christian vom Hofe.
Informationen: Der Ratgeber «KinderRäume. Wohnen mit Kindern» kann zum Preis von 12,78 Euro plus 4 Euro für Porto und Versandkosten bestellt werden bei: Verbraucherzentrale Zentralversand, Adersstraße 78, 40215 Düsseldorf (Bestell-Hotline: 0180/500 14 33 für 12 Cent pro Minute).